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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Lehrer sind faul, überfordert und überbezahlt

Ja, die Pandemie ist für zig-Millionen Menschen ein Sprung ins kalte Wasser gewesen.
Auch in Wirtschaft und Verwaltung galt früher das Credo: Physische Anwesenheit ist Trumpf.
Viele Arbeitgeber glaubten, dass die Leute schon aus reiner Langeweile im Büro arbeiten würden.
Viele Arbeitnehmer fühlten schon, dass alleine durch ihre Anwesenheit genug Arbeitswillen gezeigt sei.

Plötzlich war Homeoffice angesagt. Und das klappt. Sogar sehr gut. Lediglich das zwischenmenschliche, also der Schmalltalk und das Schnacken mit den Kollegen und Kunden bleibt etwas auf der Strecke. Das Gros der Leute würde nach der Pandemie gerne hybrid arbeiten wollen. Eine Anzahl von Tagen im Büro, der Rest im Homeoffice.
Denn das Homeoffice spart auch erheblich Lebenszeit und gibt Flexibilität.

Während sich diese Leute der Herausforderung stellten und diese meisterten, kippte gerade der Berufsstand mit den größten Freiheiten völlig aus den Latschen.
Ich fasse hier einmal die wesentlichen Punkte zusammen:

Die Wissenschaftler haben im Sommer 2020 herausgefunden, dass sich die große Mehrzahl der Lehrer auf das Verschicken von Aufgaben-Paketen per E-Mail beschränkten, wobei ein Feedback auf die Lösungsvorschläge der Schüler häufig ausgeblieben ist.

Das war ja auch kein "Homeschooling", sondern eher ein "Homehomeworking". Der Zeitaufwand für die Unterrichtsvorbereitung kann auf den Aufwand für eine Runde googlen oder dem einfachen Abfotografieren von Buchseiten reduziert werden.
Eine Grundschullehrerin hatte dabei den Vogel abgeschossen: Die hatte sich ein Rätsel rausgesucht, dass sie offensichtlich selber nie gelöst hatte. Da kam als Lösungswort "Neger" raus. Und schwupp war die Party da.
Meine Erfahrungen: Manche Lehrer haben sich die Lösungen der Kinder angeschaut und auch korrigiert. Und haben sich dort Mühe gegeben. Etliche wollten aber auch keine Lösungen zugeschickt bekommen.
So etwas solllte man aber alles nicht als Unterricht bezeichnen. Die Aufgabe der Lehrer, also den Kindern das Wissen zu vermitteln, wurde den Eltern aufgelastet.
Auch wurde keinerlei Unterrichtsrahmen gesetzt oder ein allgemeines Feedback gegeben. Eine junge und unerfahrene Lehrerin mußte ich einbremsen, weil der Stoff sich doch sehr weit von dem Lernniveau der Kinder entfernt hatte und für etliche Klassen darüber erst angemessen gewesen wäre.
Wäre bei einem richtigen Präsenzunterricht oder Homeschooling nicht nötig gewesen.
Aber die meisten Eltern sind leider auch feige und buckeln vor den Lehrern.

Dann reduzierte die große Mehrzahl der Schüler deutlich ihren Zeitaufwand für schulische Aktivitäten. Selbst in der gymnasialen Oberstufe fiel es schwer, den Lernalltag mittels "Homeschooling" zu gestalten.

Das ist hier doch ein klares Versagen der Lehrer. Die hatten ja nicht einmal versucht ein richtiges Angebot zu machen oder gegenzusteuern.
Die freuten sich über ihren massiven Freizeitgewinn und ließen die Sache einfach aus dem Ruder laufen.
Dafür gibt es die Note 6. Da fällt ja selbst die Floskel "stets bemüht" schwer.

weil benachteiligte Schüler zuhause oft überfordert sind, gerade wegen des fehlenden Feedbacks.

Ich kann dieses ewige Gelaber nicht mehr hören. die ganzen "benachteiligten Schüler" haben hauptsächlich darunter gelitten, dass die ganze Dauernachhilfe dichtgemacht wurde. Denn dort findet für die begabteren "Benachteiligten" die eigentliche Wissensvermittlung statt. Und nicht in der Schule.

Die passive Nutzung von Bildschirmmedien hat in der Corona-Zeit stark zugenommen, um 75 Prozent in der Woche, so eine Studie der DAK. Das betrifft u. a. Computerspiele.

So echt jetzt? Was sollen die Balgen denn anderes tun, wenn alles zu hat?

die ureigenste Kraft des Menschen, durch Resonanz und Begegnung vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, die immer das soziale Fundament für Lernprozesse bilden.

Da kann man sich doch nur den Finger in den Hals halten. Was hat das mit Schule zu tun? Nichts. In der Schule lernen die Kinder zuerst einmal Rainer Willkür kennen. Das genaue Gegenteil zu obigen Labereien. Da gibt es Lieblingskinder und Sorgenkinder. Der Rest kann schauen, wo er bleibt. Das faule Pack hat zudem in NRW durchgesetzt, dass die mündliche Note ausschlaggebend für die Note ist. Und da wird alles hineingepackt. Vom Mögen, dem richtigen Geschlecht der Kinder, über irgendwelche Boni für "Benachteiligte", bis zum wohlfälligen Verhalten. Da nur wenige Lehrer ordentlich arbeiten und die Mitarbeit der Kinder pro Unterrichtseinheit dokumentieren, zählt dann bei der Note oft das, was sich die Lehrer dann zusammensaugen. Der Eindruck der letzen zwei Unterrichtsstunden o.ä. Ruhig, also sich den Lehrern nicht permanent mit ihrenwelchen Aktionen ins Gedächtnis brennen, zählt schon als versetzungsgefährdender Makel. Nur mit dem Kenntnisstand der Kinder, der eigentliche Sinn einer Fachnote, hat der ganze Quatsch fast nichts mehr zu tun.

Trotzdem fehlte beim "Homeschooling" der entscheidende Faktor: ein Mensch, der in Beziehung tritt, um freundlich Wertschätzung zu äußern. Ein Mensch, der seelisch schwingungsfähig ist, weil Beziehungen durch wechselseitige Resonanz lebendig werden. Ein Mensch, der real in seinem emotional-kognitiven Wesen zu spüren ist und nicht auf das Briefmarkenformat eines Videochats reduziert wird.

Hilfe! Ein Esoteriker.
Wir brauchen wieder mehr Voodoo in der Schule. In der dann wahre Hexenmeisterinnen auch ganze Jahrgänge ohne jede Sprachkenntnisse und Vorbildung auf Elite-Uni-Niveau bringen können. Statt dem dämlichen Stoff sollte die ganze Schule einfach nur "schwingen" und alles böse damit zum Einsturz bringen.

Wer etwas in die Psyche seiner Schüler blickt, hat die Chance, besseren Unterricht zu machen.

Bei diesem Schmarrn muss man sich nicht wundern, wenn sich unsere Primarschullehrerinnen als Küchenpsychologinnen berufen fühlen.
Die haben weder die Fähigkeiten noch die passende Ausbildung dafür.
Was dort herauskommt, läßt sich nur mit dem Adjektiv "gruselig" richtig umschreiben.
Jede Kind, dass nicht uniform zu der Vorstellung dieser Dünnbrettbohrerinnen ist, soll irgendwie passend gemacht werden.

Der Artikel ergießt sich in lebensferner Ideologie.
Der Lehrer ist der Superheld im Strampelanzug, der schon alles mit seinen Superkräften richten wird. Und das auch bei Klassenstärken von über 30 Kindern und bei den Fachlehrern, die wenige Stunden in vielen Klassen haben.
Da wird kräftig geweint über die böse und seelenlose IT und dem ungesunden hocken vor dem Computer. Was jetzt der Unterschied zu dem ungesunden Hocken in der Schule ist, erschließt sich allerdings nicht.

Ganz nüchtern betrachtet: Selbst die berühmten Beamten in der Verwaltung sind geistig flexibler, als unsere Lehrer und haben ihre Hausaufgaben gemacht, während unsere hochbezahlten Pädagogen ganz schnell ihre Flinte ins Korn geworfen hatten.
Mit festem Blick auf die "Benachteiligten" hat man lieber keinen Unterricht gemacht, als wenigstens einem großen Teil der Schüler angemessen Wissen zu vermitteln.
Statt sich in der Präsenzeit im Herbst dann um wenige "Benachteiligte" intensich kümmern zu können, hatte man Alle im Stich gelassen.
Fest nach der Strampelanzugideologie unseres Autors bekommen die Lehrer, für ihre Leistung ein sehr hohes Gehalt.
Aber als dann einmal die angebliche Fähigkeit gefragt war, selber Unterricht zu gestalten und nicht den, durch die Schulbuchverlage, austretenen Trampelpfaden folgen zu können, waren unsere Held*innen völlig überfordert.

Jeder, der den Schulbetrieb aufmerksam verfolgt, kann feststellen, dass schon seit vielen Jahren in der Schule abgesattelt, also das Niveau immer mehr abgesenkt wird.
Und das in allen Schulformen.
Dafür bekommt die Schule immer mehr Aufgaben aufgelastet, die überhaupt nicht in ihren Aufgabenbereich gehören:
1.) Schule ist keine Einrichtung in die Kinder gehören, welche nicht ansatzweise die deutsche Sprache beherrschen. Solche Kinder binden die Aufmerksamkeit der Lehrer weit über Gebühr.
2.) Schule ist keine Einrichtung, die Kinder aufnehmen kann, die nicht schulfähig sind. Solche Kinder binden die Aufmerksamkeit der Lehrer weit über Gebühr.
3.) Unsere Schulen können die Eltern in keinster Weise ersetzen. Je weniger Zeit die Eltern mit ihren Kindern verbringen, desto prekärer werden auch Leben und Leistungsstand der Kinder. Und das völlig unabhängig von der "bildungsferne" der Eltern. Man kann Zeit nicht durch "Qualität" ersetzen.
4.) Die Schule ist auch keine pädagische Anstalt im engeren Sinne und insbesondere die Kinder sind keine Hilfspädagogen oder Hilfseltern. Gerade die Lernschwächeren oder einfach nur Lernverzögerten müssen sich sich mit einem Pack herumschlagen und mit ihrem Leben und Gesundheit die Selbstgefälligkeit der Politiker ausbaden.
Der Spruch "Wer seine Kinder auf die Hauptschule schickt, der seine Kinder nicht lieb." bezieht sich nicht auf das dort vermittelte Fachwissen.

Dafür hat Politik in NRW schon die richtige Lösung für unser Schulproblem gefunden:
Beim Abitur wird einfach das Aufgabenspektrum "erweitert", um allen Schülern gerecht zu werden. Oder auf gut Deutsch: Wenn die Schule den erforderlichen Schulstoff nicht hinbekommen hat, dann erfolgt die Prüfung mit dem Stoff, den die Kinder bis dorthin gerlernt haben.
Das Abitur als Studierbefähigung? Solch ein Quatsch.
Hauptsache ein Wisch mit schönen Zahlen drauf.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.01.2021 11:41).

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