Naturzucker schrieb am 25.04.2021 09:03:
Deren Bälger gehen überwiegend auf Privatschulen und wenn die zumachen dürfte es ihnen nicht schwer fallen, für ihre verwöhnte Brut mehrere Privatlehrer zu engagieren und zu bezahlen.
Für diese Klientel war auch der Verzicht auf Urlaub kein Thema. Wofür hat man denn sein Ferienhaus am Comer See oder in St. Moritz? Mal eben schnell mit dem Privatjet in die Schweiz, da fragt bei der Rückkkehr sicher auch niemand nach einem negativen PCR Test.
Ja, gut, der Besuch beim Italiener fiel halt aus. Dafür konnte man sich dann zu Hause bekochen lassen. Unterbeschäftigte Köche gibt es ja derzeit genug.
Existenzangst ist diesen Kreisen auch fremd. Auch unsere Politiker wurden nicht in Kurzarbeit geschickt und niemand von ihnen hat aus Solidarität auf sein Mandat und seine Übergangsbezüge verzichtet, um fortan von Stütze zu leben.
Kurz: Die Elite beschließt, der Pöbel leidet.
Wie gehabt.
Die präkere Situation in Bereichen von Schulen, öffentlicher Verwaltung und in der Medizin ist hauptsächlich eine Folge von Sparmaßnahmen und ausgebliebenden Investitionen.
Natürlich, das auch.
Allerdings frage ich mich auch hier was die jeweiligen Regierungen der Bundesländer so gemacht haben. Bildung, Gesundheit, Infrastruktur sind in der Regel Aufgaben der Bundesländer.
Immer schön auf den Bund schielen und mal abwarten, ist auch keine Lösung.
Der Blick auf die deutschlandweiten Statistiken ist da zum Teil irreführend. Denn seit der Jahrtausendwende erleben die Großstädte einen Boom, während wir sonst eine Landflucht sehen. Ich kann mich für meine Großdtadt trotz einer Zunahme der Bevölkerung von über 10% nicht an eine Meldung erinnern, dass eine einzige Schule oder ein einziges Krankenhaus neu gebaut wurde.
Wo denn hin?
Aufs Aldi-Dach?
Die ganze Infrastrukturpolitik wird doch vom Geld bestimmt.
Dort wo die Kohle hinläuft, laufen auch die Leute hin.
Warum ist der EZB-Turm nicht 50 km von FFM im Umland entstanden?
Warum muss eine Oberfinanzdirektion mitten in der Stadt thronen?
etc.
Wenn wir sehen, bei welchen Zahlen aktuell Intensivstationen als überlastet gelten, dann ist ein Nicht-Ausbau von Kapazitäten bei einem Zuwachs der Bevölkerung von 10% schon grob fahrlässig.
Vor 50 Jahren gab es nicht mal Intensivstationen, da hieß das intensive Überwachungseinheit. Erst im laufe der Jahre kamen Intensivmediziner dazu, und es wurden Intensiv-Behandlungsstationen daraus.
Anspruch auf Unendlichkeit der medizinischen Möglichkeiten und Wirklichkeit streben auch hier immer weiter auseinander.
Hinzu kommt, dass einerseits nun auch die geburtenstarken Jahrgänge in die kritische Altersgruppe kommen, was die Diskrepanz zwischen verfügbaren Krankenhausbetten und tatsächlichem Bedarf weiter verschärft.
Logisch, gilt auch hier für beide Seiten. Die werdenden Rentner werden nicht mehr für gesellschaftliche Aufgaben zur Verfügung stehen.
Sie werden zum Finanzierungsobjekt.
Bei Schulen sieht es nicht anders aus. Durch die seit 2015 gewollte Zuwanderung sind auch viele Kinder ins Land gekommen.
Die Zuwanderung ist schon seit Bestehen der Republik gewollt.
Durch Inklusion ist der Betreuungsbedarf in den Schulen gestiegen.
Der ist zunächst gleich geblieben, schließlich wurden die Behinderten sonst auch unterrichtet, in sog. "Sonderschulen".
Doch Lehrer kann man genau so wenig wie Intensiv-Pflegefachkräfte bei Bedarf schnell aus dem Kaugummi-Automaten ziehen.
Wenn man will, geht alles.
Die muss man rechtzeitig ausbilden und auch die Räumlichkeiten wie die Materialien rechtzeitig bereitstellen. Beides ist nicht passiert.
Nur ausbilden nützt gar nichts.
Es gibt genug ausgebildete Pflegekräfte.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1046922/umfrage/auszubildenden-in-pflegeberufen-in-deutschland/
Nur bleiben eben aufgrund der Bedingungen die Leute nur ein paar Jahre im Beruf.
Ist bei Pädagogen ähnlich.
Zu guter letzt ist aktuell immer noch die Hospitalisierungsquote in der Schweiz auf Intensivstationen für Covid-19 Patienten trotz vergleichbarer Inzidenz fast nur halb so groß wie in Deutschland.
Die Schweiz ist auch ein Vorreiter in der Palliativmedizin.
Auf deutschen Intensivstationen stirbt die Hälfte der Covid-Kranken auch.
Nur ohne palliativen Gedanken und ohne Angehörige.
Kann es sein, dass in der Schweiz aussichtslose Fälle am Ende ihres Lebens erst gar nicht auf eine Intensivstation zum Sterben geschickt werden sondern in ein Hospitz?
https://www.covid19.admin.ch/de/hosp-capacity/icu?geoView=table
https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/laendertabelle
Müssen wir am Ende alle in den Lock-Down, weil sich die Politik neben allen anderen Versäumnissen und Versagens am Ende vor der Entscheidung drückt, Menschen am Ende ihres Lebens zum Sterben nur noch palliativ zu versorgen?
Sterben ist eine der intimsten, persönlichsten und individuellsten Vorgänge im Leben eines Menschen.
Genauso wie eine Geburt im übrigen.
In Deutschland wird das gerne hinter Apparaten und Honorarrechnungen versteckt.
Emotionen sind lästig in einem kalten sterilen Raum der "Lebenserhaltung".