Deren Bälger gehen überwiegend auf Privatschulen und wenn die zumachen dürfte es ihnen nicht schwer fallen, für ihre verwöhnte Brut mehrere Privatlehrer zu engagieren und zu bezahlen.
Für diese Klientel war auch der Verzicht auf Urlaub kein Thema. Wofür hat man denn sein Ferienhaus am Comer See oder in St. Moritz? Mal eben schnell mit dem Privatjet in die Schweiz, da fragt bei der Rückkkehr sicher auch niemand nach einem negativen PCR Test.
Ja, gut, der Besuch beim Italiener fiel halt aus. Dafür konnte man sich dann zu Hause bekochen lassen. Unterbeschäftigte Köche gibt es ja derzeit genug.
Existenzangst ist diesen Kreisen auch fremd. Auch unsere Politiker wurden nicht in Kurzarbeit geschickt und niemand von ihnen hat aus Solidarität auf sein Mandat und seine Übergangsbezüge verzichtet, um fortan von Stütze zu leben.
Kurz: Die Elite beschließt, der Pöbel leidet.
Die präkere Situation in Bereichen von Schulen, öffentlicher Verwaltung und in der Medizin ist hauptsächlich eine Folge von Sparmaßnahmen und ausgebliebenden Investitionen.
Der Blick auf die deutschlandweiten Statistiken ist da zum Teil irreführend. Denn seit der Jahrtausendwende erleben die Großstädte einen Boom, während wir sonst eine Landflucht sehen. Ich kann mich für meine Großdtadt trotz einer Zunahme der Bevölkerung von über 10% nicht an eine Meldung erinnern, dass eine einzige Schule oder ein einziges Krankenhaus neu gebaut wurde.
Wenn wir sehen, bei welchen Zahlen aktuell Intensivstationen als überlastet gelten, dann ist ein Nicht-Ausbau von Kapazitäten bei einem Zuwachs der Bevölkerung von 10% schon grob fahrlässig.
Hinzu kommt, dass einerseits nun auch die geburtenstarken Jahrgänge in die kritische Altersgruppe kommen, was die Diskrepanz zwischen verfügbaren Krankenhausbetten und tatsächlichem Bedarf weiter verschärft.
Bei Schulen sieht es nicht anders aus. Durch die seit 2015 gewollte Zuwanderung sind auch viele Kinder ins Land gekommen. Durch Inklusion ist der Betreuungsbedarf in den Schulen gestiegen. Doch Lehrer kann man genau so wenig wie Intensiv-Pflegefachkräfte bei Bedarf schnell aus dem Kaugummi-Automaten ziehen. Die muss man rechtzeitig ausbilden und auch die Räumlichkeiten wie die Materialien rechtzeitig bereitstellen. Beides ist nicht passiert.
Zu guter letzt ist aktuell immer noch die Hospitalisierungsquote in der Schweiz auf Intensivstationen für Covid-19 Patienten trotz vergleichbarer Inzidenz fast nur halb so groß wie in Deutschland.
Kann es sein, dass in der Schweiz aussichtslose Fälle am Ende ihres Lebens erst gar nicht auf eine Intensivstation zum Sterben geschickt werden sondern in ein Hospitz?
https://www.covid19.admin.ch/de/hosp-capacity/icu?geoView=table
https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/laendertabelle
Müssen wir am Ende alle in den Lock-Down, weil sich die Politik neben allen anderen Versäumnissen und Versagens am Ende vor der Entscheidung drückt, Menschen am Ende ihres Lebens zum Sterben nur noch palliativ zu versorgen?