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  • jc1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.2012

Mein persönlicher Erklärungsansatz lautet,

JonChaos schrieb am 14.09.2024 17:08:

Ich verstehe das einfach nicht.

Die Altersstruktur des Lehrkörpers in den Ländern ist bekannt.
Die Geburtenraten sind bekannt.
Die Abschlussquoten an den Universitäten sind bekannt.

Das sind keine Entwicklungen die mit großen Überraschungen eintreten.

Warum wird bei einer offensichtlichen Entwicklung nicht gegengesteuert?

Gleiches Spiel bei Erziehern, Ärzten und Pflegeberufen.

Wenn doch absehbar ist dass in X Jahren Y zusätzliche Kräfte benötigt werden, warum wird dann jetzt nicht die Ausbildungsinfrastruktur so aufgebaut das man in X Jahren auch die Y zusätzlichen Arbeitskräfte hat?

Reden wir hier über "kann nicht" oder "wollen wir nicht"?

Anders gesagt: Sind die Entscheider unfähig oder sind diese Zustände gewollt?

daß man generationenübergreifende Zyklen (also ca. 20-30 Jahre) in Systemen wie den Volkswirtschaften und die damit einhergehenden Anforderungen an Planung aka Vorausschau nicht in einem System gelöst bekommt, dessen Protagonisten in 4-Jahres-Perioden, also den Zeitspannen zwischen Wahlen, denken und davon
- ein Jahr mit Koalitionsverhandlungen,
- ein Jahr damit, die drängendsten der aktuellen Probleme irgendwie zu flicken (von beheben gar nicht zu reden),
- ein Jahr damit, das was die vorherige Legislatur liegenblieb, anzufassen
- und das letzte Jahr damit, sich für die kommende Legislatur auf Listenplätze festlöten zu lassen, verbringt.

Mit andern Worten, diese Art der Politikausübung ist dysfunktional. Sie flickt mit Flicken auf dem Flickwerk der Vorgängerregierungen einige Löcher und läßt woanders dadurch neue entstehen.

Darüber, welche Leute mit welchen Qualifikationen und mit welcher Lebens- bzw. Berufserfahrung den Beruf des Politikers ergreifen und was das für einen Einfluß auf das Ergebnis hat, muß ich noch nachdenken. Und genauso darüber, ob sich im "Maschinenraum" der Macht, also in den Führungspositionen der Exekutive, den Berufsbeamten, nicht auch das Denken in Legislaturzyklen und Parteizugehörigkeiten hineinfrißt und ebenfalls zur Korrosion der Staatsmaschinerie beiträgt. Wenn so ein Staatsekretär oder Amtschef abgesägt wird, weil er dem neuen Herrn nicht paßt, dann sagt der sich: Egal, ich krieg meinen Sold fürs Nichtstun, was soll ich mich da reinhängen. Also Klappe halten, und nach der Karenz mit vollen Bezügen und dickem Beratervertrag in die Privatwirtschaft.

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