Die kulturellen Besonderheiten der US-Amerikaner werde ich wohl nie
verstehen. Jedes Land hat ja so seine Macken und in good old Euroland
läuft auch einiges schief, aber die USA schiessen echt den Vogel
ab. Und das überbieten sie sogar jedesmal aufs Neue.
Klar, die Spieleindustrie kann man prima verklagen und ein paar
Milliönchen oder gleich Milliarden verlangen, die bekommt man von
der Familie des/der Täter nicht. Das ist wahrscheinlich der
einzige Grund, warum die Spieleindustrie dran glauben muss. Mal
ehrlich, der Zusammenhang Computerspieler->Mörder kann nicht
ganz passen, das merkt man, wenn man mal die Gesamtheit betrachtet.
Dass die Erziehung danebengegangen ist, darauf kommt keiner.
Aber in einem Land, in dem Hinrichtungen (dass sie überhaupt erst
erlaubt sind reicht wohl noch nicht) auch noch im Fernsehen
übertragen werden sollen, in dem Waffen frei zugänglich sind,
in dem die Cops Verkehrskontrollen mit gezückten Waffen
durchführen müssen, da wundert mich gar nichts mehr.
Ich stelle mir die Logik des Durchschnitts-Amerikaners so vor: Waffen
hat jeder, also muss das normal sein, Computerspiele kenne ich nicht
und der Junge hat vor dem Mord damit gespielt, die sind böse.
Die Gewalt gehört in Amerika schon dermaßen zur
Normalität, dass es gar nicht weiter auffällt, wenn Papa mit
seinem 12-Jährigen auf den Schiessplatz geht. Ich glaube, dass den
Amis der freie Waffenbesitz sowas ist wie den Deutschen ihre
Unbeschränkt-Autobahn. Fragt sich nur, wodurch mehr Menschen
umkommen...