Interessante Frage. Für mich ersteres. Meine Auffassung ist, daß es effektiven Klimaschutz, oder genereller ausgedrückt, Habitatschutz, bzw. -wiederherstellung nicht innerhalb des Kapitalismus (oder jedem anderen wachstumsorientierten System, von denen aber keine nennenswerten mehr exisitieren) geben kann. Das wär ne Diskussion für sich und würde hier zu weit führen, aber kurz: immer mehr Verbrauch von Ressourcen und Habitat in einem, zumindest was Substanzen angeht (, nicht die Energiezufuhr durch die Sonne), geschlossenen System, führt zwangsläufig in den Kollaps. Entweder das Subsystem wird gestoppt, oder das Supersystem wird gesprengt.
Zu den Demos: ich befürchte, daß das tiefere Anliegen der Fff's nicht der Klimaschutz ist, sondern daß diese Bewegung letztlich doch für einen Kapitalismus mit grünem Anstrich (aus)genutzt wird. Ich weiss nicht, ob die Jugendlichen dies auch wollen - also den grünen Kapitalismus - oder ob sie tatsächlich systemkritisch sind. Ich unterstelle ihnen zwar mal gute Absichten, doch teilen sie wohl nicht meine Auffassung, daß es nicht reicht Benzinautos durch E-Autos zu ersetzen, Kohle durch Solarpanels, weniger fliegen und vegane Ernährung und die ganzen grünen "lifestyle-choices". Würden sie als systemgefährdend wahrgenommen werden, würde sicherlich robuster gegen sie vorgegangen werden.
(Übrigens, ne Lösung für das, was mir als das menschliche Zivilisations-Dilemma vorkommt, habe ich auch nicht. Ich stimme denen zu, die gesagt haben: es ist einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen, als das Ende des Kapitalismus.)
Weiss sowieso immer weniger, was ich von allem halten soll und sehe in folgendem auch nicht die letzte Wahrheit, aber halte es für plausibel und es macht mich nachdenklich:
http://www.wrongkindofgreen.org/2019/01/17/the-manufacturing-of-greta-thunberg-for-consent-the-political-economy-of-the-non-profit-industrial-complex/