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  • Obergefreiter Dorfl

mehr als 1000 Beiträge seit 13.09.2007

"Spraydosen machen die Ozonschicht kaputt"

... hieß es bei mir schon in der Grundschule. Anfang der 70er gab es erste Studien und ab 1974 wurde gewarnt. 10 Jahre später entdeckte man das Ozonloch und seit 1987 verpflichteten sich "viele Staaten" zur drastischen Reduktion. Damals war der Bürger schneller, der plötzlich ein gestörtes Verhältnis zu Spraydosen hatte, denn die Londoner Konferenz beschloss erst 1990 den FCKW-Ausstieg bis 2000. Selbst heute werden noch/wieder jährlich 13.000 Tonnen mit einer Verweildauer von 44 bis 180 Jahren aus unbekannten Quellen, die man bei chinesischen Baustoffherstellern vermutet, emittiert.

Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Fluorchlorkohlenwasserstoffe

Was lernen wir daraus? Erst als dem Australien-Urlauber das Fell nachhaltig verbrannt wurde und man im TV allabendlich ein riesiges Loch über dem Südpol sah, setzte das Umdenken der Bürger ein. Die Politiker und die Industrie haben nur darauf reagiert.

Ich bekenne mich mitschuldig! Ich habe die Ölkrise erlebt, diverse Umweltkatastrophen, das Waldsterben mit Katalysatoreinführung und weiß von den schmelzenden Polen. Ich sehe die Veränderungen in der Natur, fahre trotzdem einen Kleinwagen und ein Motorrad. Jedes Woche schiebe ich eine perverse Menge Plastikmüll an die Straße, während meine Heizung CO2 durch den Schornstein bläst, genauso wie das Kraftwerk, dass meinen Strom erzeugt - oder das Betonwerk, dass die Masten für die angeblich ökologischeren Windräder herstellt. Und dabei gelte ich im Bekanntenkreis schon als linksgrün versiffter Ökofreak, der seiner Familie nur Zelturlaub an der heimischen Küste gestattet, zu Fuß zum Stadtbummel treibt und auch bei Regen mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt.

Aktuell beobachten wir nur mit Interesse das Verschwinden von Insekten und Vögeln und freuen uns teilweise darüber, dass man jetzt in Hamburg und Schleswig-Holstein Wein anbauen kann. Die trockenen, heißen Sommer haben die Natur schon geschädigt. Ein Baum bleibt auch noch stehen, wenn er schon todkrank ist. Bald bekommen wir ein Waldsterben im wahrsten Sinne des Wortes, wenn z.B. der Schwarzwald plötzlich platt ist? Vielleicht gibt es dann endlich eine Reaktion - oder das, was die Politik dafür hält - natürlich mit Rücksicht auf die Märkte!

Ich vermute, dass auf den Freitagsdemos mehr Wissen über diese Problematik vermittelt wird, als in den Schulen, sich der Bildungsschaden durch das Fernbleiben vom Unterricht eher in Grenzen hält. Dafür bekommen wir Menschen, die endlich von den Smartphones aufschauen und merken, wie sie von der älteren Generation für billige Flugreisen, fette SUVs und viel Plastik verraten wurden. Allerdings muss in der Jugend dann auch die Bereitschaft entstehen, auf viele Annehmlichkeiten, die sie bislang auch selber genossen haben, in Zukunft zu verzichten.

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