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  • Extrafein

mehr als 1000 Beiträge seit 06.12.2013

Analyse zum Jammerhaufen SPD

Die Art und Weise wie Schulz inthronisiert wurde, wirft kein neues Licht auf Gabriel und auch nicht auf Schulz. Vielmehr offenbart dieses Prozedere den komplett jämmerlichen Zustand der SPD selbst. Es ist ja eine Sache ob Union und SPD im Hinterzimmer den zukünftigen Winkeonkel auskungeln, aber eine völlig andere, wenn EINE PERSON faktisch durch Selbstgespräch bestimmt, wer der Spitzenkandidat dieser Partei sein wird.

Das Problem ist wie oben angeschnitten nicht Gabriel, sondern die Partei. So wurde im Vorfeld desöfteren von vielen SPD-lern vom so genannten Zugriffsrecht des Parteivorsitzenden auf die Kanzlerkandidatur fabuliert. Nur kennt das Statut dieses Recht natürlich nicht, weil ein Parteienstatut das eine solche Regelung enthielte sofort zum Verbot dieser Partei führen würde. Hier wurde also stets mit einer komplett erfundenen Regel argumentiert. Hätten wir in diesem Land noch Journalisten, würde das auch jeder Mensch in D wissen.

Was sind das eigentlich für eine knapp halbe Million Menschen die in diesem Verein namens SPD sind? Von den knapp 500 000 sind ca. 100 000 politisch aktiv. Der Rest sind Beitragszahler für die die SPD sowas wie der Kafffeeklatschverein ist. Das tolle abn Parteien gegenüber anderen Vereinen ist, dass man keine ahnung haben muss und trotzdem seine Meinung äussern kann. Es interessiert sich auch niemand dafür wenn die einzigen Parteiversammlungen zu denen man kommt die jährliche Weihnachtsfeier ist. So lange der Beitrag gezahlt wird, ist alles ok.

Die restlichen 100 000(davon 3/4 in Kommunen) sind das eigentlich Herzstück der Partei. Von den 100 000 sind ca. 10 000 Berufspolitiker, 20 000 die Berufspolitiker werden wollen, 50 000 wollen ihren Posten in Vereinen behalten und der Rest ist das jeweilig abhängige Hofgesinde. Das ist der Grund warum sich da nichts rührt.

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btw
In dieser Hinsicht ähnelt die SPD am ehesten der Linken. Da ist es genauso...nur in kleineren Dimensionen. Wenn Wagenknecht abgesägt wird, sollte sie sich keinen Illussionen hergeben große Unterstützung aus der Partei zu bekommen und ich mache jede Wette, dass die Mehrheit der TEAM-Sahraleute nicht in der Linken ist. Genau da müssten sie aber sein.

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Genau so funktionieren übrigens Diktaturen. Für das Funktionieren einer Diktatur braucht es nur einen Diktator aber eine große Menge Menschen die mitmachen, zuschauen, wegschauen und jenen denen alles egal ist. Es ist also nicht wie immer suggeriert wird, die Spitze der SPD. Es ist die gesamte Partei.

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