Das schwierige an der Diskussion über Waffenbesitz ist, dass auf
beiden Seiten falsche Argumente geführt werden. Da ist die NRA, die
anscheinend nur aus erzreaktionären Hohlköpfen besteht indem sie
pietätlos eine ihrer Veranstaltungen in Columbine nach dem Massaker
abhielt. Sie behauptet, Waffen würden das Leben sicherer machen. Das
Gegenteil ist der Fall. Nicht wegen den Unfällen mit Waffen. Die sind
auf mangelnden Respekt vor der Waffe und auf Blödheit zurückzuführen.
Vielmehr aus dem einfachen Grund, dass ein Waffenträger automatisch
eine potenzielle Gefahr für andere Waffenträger darstellt. Er zieht
quasi die Läufe aller Waffen in seiner Umgebung auf sich, so als
hätte er sich eine Zielscheibe angeheftet. Der Unbewaffnete hingegen
nicht. Er schützt sich mit "entwaffnender Offenheit". Wie sicher ist
man, wenn man den bewaffneten Einbrecher mit einer Waffe bedroht? Der
Einbrecher wird womöglich schießen. Auf Unbewaffnete wird er eher
nicht schießen.
Es sei denn, man lebt in einem Land der Verrohung. Damit kommt man
zur anderen Seite. Das Problem ist nämlich nicht die Schusswaffe,
sondern der Mensch, der sie führt. Gerne wird die häufige Mordrate
mit Schusswaffen in den USA aufgeführt und übersieht dabei, dass die
USA ein Land der inneren und äußeren Verrohung sind. Ein
Menschenleben ist dort wenig wert. Explizit erlaubt ist es,
Einbrecher zu erschießen. Ein Menschenleben gegen eine Hand voll
geklaute Dollar. Oder jene zwei Polizisten, die sich von einem
angeblich Kriminellen bedroht fühlten, ihn mit 48 Schuss töteten -
und freigesprochen wurden. Im benachbarten Kanada sind die Bürger
ähnlich bewaffnet wie in den USA - und haben eine niedrige Mordrate
mit Schusswaffen.
Was gänzlich fehlt in der Waffendiskussion ist die heutige
Brutalisierung der Polizei. Kamen früher nur ein paar mit Pistolen
bewaffnete "grüne" Polizisten zu einer Razzia oder Hausdurchsuchung
an, rücken heute in schwarz gekleidete und mit automatischen Waffen
ausgestattete Sondereinsatzkommandos mit Rammbock an. Und die sind
auf Gewalt hin abgereichtet. In den meisten Fällen dreschen sie die
Verdächtigen erst einmal zusammen. Sie sind in der Überzahl und haben
somit mehr "Zeugenstimmen", faseln etwas von "Widerstand gegen die
Staatsgewalt" und wissen übrigens genau, dass sie von Vorgesetzten,
Staatsanwälten, Richtern und letztlich Politikern gedeckt werden. Wo
werden hier die Rufe nach einer Verschärfung des Waffenrechts laut?
Das Problem ist also nicht die Waffe. Das Problem ist der Mensch. Ihm
die Waffe wegzunehmen und ihn dadurch zu entmündigen ist eine
fadenscheinige Lösung. Respekt vor der Waffe und Verantwortung zu
lehren ist nicht so einfach. Da muss man sich nämlich plötzlich auch
selbst an die Nase fassen. Der Mensch wird nicht automatisch "gut",
wenn man ihm die Waffe wegnimmt. "Gut" ist aber ein Mensch, der die
Waffe und Möglichkeit hat und sie nicht gegen Menschen einsetzt.
Viele Männer bekommen glänzende Augen, wenn sie eine Waffe sehen oder
sie sogar halten können. Waffen üben eine unheimliche Faszination
aus. Das dürfte genetisch verankert sein. Schon im Kindergarten
funktionieren Jungen die umöglichsten Gegenstände zu Pistolen und
Gewehren um und "schießen" damit. Ein verklemmter gesellschaftlicher
Umgang mit Waffen - Waffenbestitzer werden aktiv in eine schiefe Ecke
gedrängt - setzt dem nur eine seelische Plombe auf. Und die kann bei
manchen platzen. Es ist gefährlich, solche menschlichen Triebe zu
verplomben. Ein offener und verantwortungsvoller Umgang mit Waffen
hingegen lenkt diesen Trieb in die richtige Bahn.
Jetzt habe ich aber genug geschrieben. Ich freue mich schon darauf,
das Magazin einzulegen und auf das satte Klicken, wenn ich das
Geschoss mit dem Kammerstengel in den Lauf schiebe. Es baut sich eine
schaurige Spannung auf, die sich entlädt, wenn der Schuss bricht. Ein
herrliches Gefühl!
Diese Freiheit lasse ich mir nicht nehmen. Und ich werde sie
verteidigen. Mit einer Waffe, die stärker ist als mein Gewehr. Dem
Wort. Auch diese Waffe wird von Politikern nicht gern gesehen. Die
wissen schon warum.
beiden Seiten falsche Argumente geführt werden. Da ist die NRA, die
anscheinend nur aus erzreaktionären Hohlköpfen besteht indem sie
pietätlos eine ihrer Veranstaltungen in Columbine nach dem Massaker
abhielt. Sie behauptet, Waffen würden das Leben sicherer machen. Das
Gegenteil ist der Fall. Nicht wegen den Unfällen mit Waffen. Die sind
auf mangelnden Respekt vor der Waffe und auf Blödheit zurückzuführen.
Vielmehr aus dem einfachen Grund, dass ein Waffenträger automatisch
eine potenzielle Gefahr für andere Waffenträger darstellt. Er zieht
quasi die Läufe aller Waffen in seiner Umgebung auf sich, so als
hätte er sich eine Zielscheibe angeheftet. Der Unbewaffnete hingegen
nicht. Er schützt sich mit "entwaffnender Offenheit". Wie sicher ist
man, wenn man den bewaffneten Einbrecher mit einer Waffe bedroht? Der
Einbrecher wird womöglich schießen. Auf Unbewaffnete wird er eher
nicht schießen.
Es sei denn, man lebt in einem Land der Verrohung. Damit kommt man
zur anderen Seite. Das Problem ist nämlich nicht die Schusswaffe,
sondern der Mensch, der sie führt. Gerne wird die häufige Mordrate
mit Schusswaffen in den USA aufgeführt und übersieht dabei, dass die
USA ein Land der inneren und äußeren Verrohung sind. Ein
Menschenleben ist dort wenig wert. Explizit erlaubt ist es,
Einbrecher zu erschießen. Ein Menschenleben gegen eine Hand voll
geklaute Dollar. Oder jene zwei Polizisten, die sich von einem
angeblich Kriminellen bedroht fühlten, ihn mit 48 Schuss töteten -
und freigesprochen wurden. Im benachbarten Kanada sind die Bürger
ähnlich bewaffnet wie in den USA - und haben eine niedrige Mordrate
mit Schusswaffen.
Was gänzlich fehlt in der Waffendiskussion ist die heutige
Brutalisierung der Polizei. Kamen früher nur ein paar mit Pistolen
bewaffnete "grüne" Polizisten zu einer Razzia oder Hausdurchsuchung
an, rücken heute in schwarz gekleidete und mit automatischen Waffen
ausgestattete Sondereinsatzkommandos mit Rammbock an. Und die sind
auf Gewalt hin abgereichtet. In den meisten Fällen dreschen sie die
Verdächtigen erst einmal zusammen. Sie sind in der Überzahl und haben
somit mehr "Zeugenstimmen", faseln etwas von "Widerstand gegen die
Staatsgewalt" und wissen übrigens genau, dass sie von Vorgesetzten,
Staatsanwälten, Richtern und letztlich Politikern gedeckt werden. Wo
werden hier die Rufe nach einer Verschärfung des Waffenrechts laut?
Das Problem ist also nicht die Waffe. Das Problem ist der Mensch. Ihm
die Waffe wegzunehmen und ihn dadurch zu entmündigen ist eine
fadenscheinige Lösung. Respekt vor der Waffe und Verantwortung zu
lehren ist nicht so einfach. Da muss man sich nämlich plötzlich auch
selbst an die Nase fassen. Der Mensch wird nicht automatisch "gut",
wenn man ihm die Waffe wegnimmt. "Gut" ist aber ein Mensch, der die
Waffe und Möglichkeit hat und sie nicht gegen Menschen einsetzt.
Viele Männer bekommen glänzende Augen, wenn sie eine Waffe sehen oder
sie sogar halten können. Waffen üben eine unheimliche Faszination
aus. Das dürfte genetisch verankert sein. Schon im Kindergarten
funktionieren Jungen die umöglichsten Gegenstände zu Pistolen und
Gewehren um und "schießen" damit. Ein verklemmter gesellschaftlicher
Umgang mit Waffen - Waffenbestitzer werden aktiv in eine schiefe Ecke
gedrängt - setzt dem nur eine seelische Plombe auf. Und die kann bei
manchen platzen. Es ist gefährlich, solche menschlichen Triebe zu
verplomben. Ein offener und verantwortungsvoller Umgang mit Waffen
hingegen lenkt diesen Trieb in die richtige Bahn.
Jetzt habe ich aber genug geschrieben. Ich freue mich schon darauf,
das Magazin einzulegen und auf das satte Klicken, wenn ich das
Geschoss mit dem Kammerstengel in den Lauf schiebe. Es baut sich eine
schaurige Spannung auf, die sich entlädt, wenn der Schuss bricht. Ein
herrliches Gefühl!
Diese Freiheit lasse ich mir nicht nehmen. Und ich werde sie
verteidigen. Mit einer Waffe, die stärker ist als mein Gewehr. Dem
Wort. Auch diese Waffe wird von Politikern nicht gern gesehen. Die
wissen schon warum.