Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Knackpunkt: wann & ob Rücknahme der Maßnahmen?

Ostern ist ja schon nächste Woche. Ob die bisher ergriffenen Maßnahmen auch was bringen, kann niemand so recht sagen; #flattenthecurve ist jedenfalls noch nicht eingetreten und die Sterbefälle häufen sich weiter. Natürlich bleibt die kritische Frage stehen, ob jemand wegen oder mit einer Corona-Infektion gestorben ist - das zu klären sollte hohe Priorität genießen, um die Statistik nicht weiter zu verzerren und Corona lethaler zu machen, als es eigentlich ist.
"Aufräumen kann man nach der Krise" - das ist hier kein sinnvoller Rat. Tatsächlich müsste schon jetzt die Aufarbeitung beginnen und auch die zweite Meinung eingeholt werden.
Eine Entspannung ist nicht in Sicht und jeder, auch die Kritiker der Maßnahmen, sehen auch Pfingsten noch keine nennenswerten Lockerungen.

Wie lange soll's also so weiterlaufen? Wird man ins Ende der Notlage stolpern wie in den Anfang? Oder gibt's schon Pläne, wie die Transition von "Notbetrieb" auf "Normalbetrieb" vollzogen werden kann? Einfach so "Hebel umlegen und Normal weiter" geht nicht, da gehen zehntausende kleine Unternehmen krachen, weil sie auf einmal normal anlaufen sollen ohne Produktionsmaterial und ohne Nachfrage - bei normal laufenden Kosten (Miete, Fuhrpark, Personal).
Wie lange wird die Neuanlaufphase dauern, also wie lange wird es brauchen, bis Schritt für Schritt der Weg aus dem Notbetrieb gefunden wird?
Weiß heute noch niemand. Aber schon heute sollte darüber nachgedacht werden, wie man aus dem Lockdown kommt, ohne Gesellschaft und Wirtschaft direkt zusammenbrechen zu lassen.

Und dann steht die Frage im Raum, ob dann unsere Bundesregierung die eilig eingeführte Totalüberwachung auch wieder streicht und die Ermächtigung des Bundesgesundheitsministeriums zurücknehmen kann. Es müssen noch viele, viele weitere Fragen gestellt werden, wie zum Beispiel auch jene, dass die Bundesregierung nur genau zwei Experten zum Thema Corona-Virus einschaltet, den RKI-Chef Prof. Wieler und den Virulogen Drosten. Letzterer ist historisch nicht unbelastet und hat schon die Schweinegrippe zu mehr machen wollen, als sie am Ende war.
Da hilft dieser archivierte Titel weiter:
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gefahrliche-eindringlinge-droht-nach-der-schweine-und-vogelgrippe-in-zukunft-eine-3200.php

Also schon damals hat Prof. Drosten ein sehr ähnliches Szenario im Sinn gehabt, wie es dieser Tage Realität geworden ist. Entweder der Mann ist einsame Spitze und hat in jedem Punkt recht und wir hatten damals nur Glück - oder der Mann spielt Hütejunge und verbreitet Alarmismus, wo Besonnenheit sinnvoller gewesen wäre. Drosten als "Scharlatan" oder "Quacksalber" abzutun, da versteige ich mich nicht, denn das steht mir als Fachfremder nicht zu.

Und auch das RKI ist jetzt keine unbekannte Größe. Zur Schweinegrippe gibt's diese archivierte Pressemitteilung:
https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2009/07_2009.html

Damals lautete die Empfehlung: "Händewaschen und Abstand" - und Influenza-typische Maßnahmen zum Selbstschutz. Keine Panik also vor der Schweinegrippe?
Die Warnung, dass der Erreger per Reisende eingeschleppt werden kann, ist auch damals abgegeben worden. Soweit ich weiß, gab es damals aber keinerlei Versuche, auch wirklich die Mobilität per Flugzeug einzuschränken oder gar die Grenzen zu schließen. Eine wirkliche Pandemie mit hohen Sterbezahlen hat sich aus der Schweinegrippe nie entwickelt.

Zu den Schweinegrippe-Sterbefällen EU-weit geht's hier:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/71422/umfrage/todesfaelle-durch-die-schweinegrippe-in-europa/

Aber natürlich hat damals noch keiner daran gedacht, massenweis' Menschen zu testen wie beim Corona-Virus. Und damals gab es vielleicht sogar die wissenschaftliche Besonnenheit, nicht jeden Schweinegrippe-Infizierten auch als Schweinegrippe-Sterbefall zu betrachten, wenn er beispielsweise an einem Herzinfarkt gestorben ist. Anders heute: werden im Körper des Toten Corona-Viren nachgewiesen, ist er ein Corona-Sterbefall. Auch dann, wenn er einen Hirnschlag hatte, ins Koma gefallen ist und anschließend verstarb.

Was ich persönlich am schärfsten kritisiere ist der Umstand, dass die Bundesregierung sich auf die Meinung genau zweiter Experten stützt. Einer ist Viruloge und als Alarmist bei der Schweinegrippe in Erscheinung getreten. Der andere ist ein Mikrobiologe, Tierarzt und beschäftigte sich zuvor mit Tierseuchen sowie Zoonosen.
Letzterer ist also effektiv "nur" Experte für die Übertragung von Viren von Tier zu Mensch und die tierische Seuchenbekämpfung.
Wieso werden keine weiteren Experten zurate gezogen? Warum hängen Bundesregierung und Nation an den Worten von genau zwei Personen, ohne dass auch nur im Ansatz die Kritik laut wird, dass sich die beiden trotz aller Fachkenntnis einfach irren könnten?
Oder ist das wieder die übliche Alternativlosigkeit: mangels Interesse an anderen Optionen schnappt man sich zwei Experten und packt sie als Buhmänner in die politische Schusslinie, falls die Nummer nach hinten losgeht? As I said: Drosten ist bereits bei der Schweinegrippe ein Alarmist gewesen und als Viruloge ist er auch kein Humanmediziner. Und Wieler könnte über seinen "Seuchentierarzt" stolpern, wenn an irgendeiner Stelle mal gefragt werden sollte, ob er denn etwas von Humanmedizin versteht.
Zwei Experten also, die, falls alles nach hinten losgeht, zu Buhmännern gemacht und zerstört werden könnten.

Das alles wäre indes überhaupt nicht nötig, wenn verschiedene Experten zu Wort kämen und der Standesdünkel in der Medizin aufgebrochen würde. Das heißt: "auch Halbgötter in Weiß können sich irren". Und genau deshalb sollte Kritik am aktuellen Vorgehen erlaubt sein und nicht als "Fakenews" ständig gelöscht werden.

Mal sehen, wie lange der Spaß noch geht, wann das Ende der Maßnahmen kommt, wie dann die Welt ausschaut und ob irgendjemand, der uns den Mist eingebrockt hat, auch sich verantworten darf.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten