pehar schrieb am 29.08.2017 11:27:
FünfVorHalbZwölf schrieb am 29.08.2017 02:42:
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/afd-kandidat-haus-fuer-identitaere-gekauft
Das ist wirklich schlimm. Wäre die AfD eine demokratische Partei, dann würde sie über eigene Ministerposten Steuergeld in parteinahe Stiftungen fließen lassen, wo an demokratischen Prozessen vorbei die Parteiziele umgesetzt werden.
Da hast Du völlig recht, aber das ist nix, was man der AfD ankreiden kann, das machen alle anderen genauso.
Aber doof, wie die AfD ist, geben ihre Kandidaten nur eigenes Geld aus.
Na, da wäre ich mir nicht so sicher, der Lichert tritt ja nur als Bevollmächtigter auf und ist außerdem Vorsitzender des "Instituts für Staatspolitik", womit die Stiftung, die demnäxt auch gern Steuerzahlergeld verbraten möchte, schon mal vorhanden ist:
http://www.belltower.news/node/11556
"Das Institut für Staatspolitik (IfS) ist ein neurechter Think-Tank, der im Mai 2000 von Karlheinz Weißmann und Götz Kubitschek gegründet wurde. Weißmann ist ein ehemaliger Journalist der Jungen Freiheit und veröffentlicht Bücher über Kubitscheks Antaios Verlag. Er legte 2014 seine Tätigkeit als "wissenschaftlicher Leiter" nach Uneinigkeiten nieder. Götz Kubitschek ist ein zentraler Akteur der "Neuen Rechten" in Deutschland und baut seit den 1990er Jahren ein Netzwerk aus Verlagen, Organisationen und Personen auf.
Der Sitz der Organisation befindet sich im Wohnort Kubitscheks, dem kleinen Ort Schnellroda zwischen Erfurt und Halle. Das Institut stellt eine Anlaufstelle für verschiedene Akteure des rechten Spektrums dar und bietet eine Plattform, um sich auszutauschen und zu vernetzen."
Älter (2004) und ausführlicher:
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/das-neurechte-institut-f%C3%BCr-staatspolitik
"Ziel des IfS ist es, die extreme Rechte langfristig zunächst intellektuell aus der diskursiven Isolation zu führen, um sich damit die Chance auf einen nachhaltigen Einfluss als legitime politische Strömung zu sichern.
Mithin verfolgt das Institut eben jene politische Strategie, die für die »Neue Rechte« insgesamt prägend ist: Metapolitik. Deren Gegenstand ist nicht in erster Linie die beschriebene zeitnahe theoretische Reflexion tagespolitischer Probleme unter dem Blickwinkel der Parteitaktik. Vielmehr sind es die eher langfristig meinungsbildenden Themen wie Geschichtspolitik, Nationbegriff und Staatsverständnis, welche auch den Bezugspunkt des Instituts darstellen. So ist denn der Gegenpart im politischen Weltbild des Instituts nicht durch eine Partei oder ein politisches Konzept besetzt. Als Gegner werden vielmehr die Verfasstheit der politischen Kultur der Bundesrepublik und ihre postnazistischen Konstitutionsbedingungen begriffen. Diese gelte es exemplarisch zu dekonstruieren und durch gezielte Tabubrüche in Frage zu stellen. Dem Ansatz liegt einerseits die Erfahrung der wahlpolitisch begrenzten Reichweite rechtsextremer Parteipolitik in Deutschland, andererseits ein an Antonio Gramsci geschulter Begriff von kultureller Hegemonie zugrunde. Knapp umrissen wird mit Gramsci davon ausgegangen, dass eine potentielle Machtübernahme nicht im Handstreich am Tag X erfolgt, sondern diese politisch-kulturell innerhalb der vorpolitischen Sphäre der normativ soziokulturellen Lebenswelt durchgesetzt und abgesichert werden muss."
Der Lichert ist sozusagen ein personifizierter Verstoß gegen den Parteitagsbeschluss der AfD, und er zelebriert es genüsslich.