Der ganze Beitrag ist mal wieder ein Potpurri aus falschen Angaben und abstrusen Fantasien, die eine Welt beschreiben, die es nicht gibt.
Zunächst einmal wird wiederholt fälschlich behauptet, dass Windkraft- und PV-Anlagen bei Stromüberproduktion einfach abgeregelt werden. Das Gegenteil ist der Fall: dank dem Enerneuerbare-Energien-Gesetz haben Windkraft- und Solaranlagen Einspeisevorrang.
Wenn es zu Netzengpässen auf Grund zu hoher Einspeisung von Strom kommt, müssen die Übertragungsnetzbetreiber zuerst konventionelle Kraftwerke abregeln und erst wenn das keine Abhilfe schafft, dürfen Wind- und Solarkraftanlagen abgeregelt werden:
Der verantwortliche Netzbetreiber kann nach den besonderen Voraussetzungen und Rechtsfolgen des Einspeisemanagements auch die Einspeisung aus EE- und KWK-Anlagen vorübergehend abregeln, wenn die Netzkapazitäten nicht ausreichen, um den insgesamt erzeugten Strom abzutransportieren (§ 13 Abs. 2, 3 S. 3 EnWG i.V.m. §§ 14, 15 EEG, für KWK-Anlagen i.V.m. § 3 Abs. 1 S.3 KWKG).
Das Einspeisemanagement kommt allerdings nach der gesetzlichen Rangfolge nur zum Einsatz, wenn der Netzengpass nicht bereits durch andere geeignete Maßnahmen - insbesondere durch eine Abregelung konventioneller Kraftwerke - ausreichend entlastet werden kann
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/ErneuerbareEnergien/Einspeisemanagement/start.html
So wurden im Jahr 2019 nur rund 2,7% des Wind- und PV-Stroms abgeregelt:
https://www.pv-magazine.de/2020/05/27/2019-in-deutschland-6482-gigawattstunden-erneuerbaren-strom-abgeregelt
Das wurde dir immer wieder mitsamt Quellen genannt, was dich nicht davon ab hält, den gleichen Mist immer wieder zu erzählen:
oder
Hier kann man nur eine ausgeprägte Lernresistenz konstatieren.
Dann wird behauptet, Wind- und Solarkraftanalgen müssten die "Flexibilität tragen" für unflexible Kohle- und Atomkraftwerke. Wie oben dar gelegt müssen sie gesetzlich nichts zur Stromstabilität beitragen, weil sie Einspeisevorrang haben. Und zu behaupten, die dargebotsabhängigen EE seien irgendwie flexibel, ist reines Pipi-Langstrumpf-Denken. Denn das Gegenteil ist der Fall: sie sind absolut unflexibel, weil sie dargebotsabhängig sind. Der Mix aus dargebotsunabhängigen Gaskraftwerken mit ihren hohen Laständerungsgradienten und dargebotsunabhängigen Kohlekraftwerken mit geringen Laständerungsgradienten sorgen für die notwendige Flexibilität im Stromnetz.
Wind- und Solarkraftwerke können wegen ihrer extrem hohen Investitionskosten* nicht einmal wirtschaftlich sinnvoll abgeregelt werden. Ihre Leistung könnnen sie grundsätzlich nicht steigern, weil sie dargebotsabhängig sind.
Dann kommt die kindliche Vorstellung, dass überproduzierter Strom aus Windkraft- und Solaranlagen ja quasi kostenlos sei, weil er eh weggeworfen wird. Das Problem liegt in der Überproduktion: es ist weder ökonomisch noch ökologisch sinvoll, überzuprodzuzieren. Dass Überproduktion nun plötzlich etwas Tolles sein soll, liegt in der EE-Ideologie geschuldet.
Dann wird ein Laborexperiment aufgeführt, mit dem die Wasserstoffelektrolyse einen Wirkungsgrad von 98% erreicht haben soll. Zunächst einmal war von Investitionskosten war da nichts zu lesen, genauso wenig, ob das Verfahren mit dem höchst volatilen EE-Strom zurecht kommt. Und ob das Verfahren großindustriell funktioniert muss sich noch zeigen.
Das Hauptproblem bei der Wasserstoffelektrolyse sind jedoch der Gesamtwirkungsgrad und die fehlenden Speicher. Wegen der geringen volumetrischen Energiedichte des Wasserstoffs werden sehr große Speicher benötigt. Die gibt es aber nicht und in Schweden vermutlich erst recht nicht. Dann kommen die Kompressions- und Transportverluste hinzu und - wir müssen ja mit gespeicherten Wasserstoff die hohe Volatilität des EE-Stroms ausgeleichen - die Verluste für die Wiederverstromung.
Alles in Allem: selten so viel ideologischen Usinn gelesen wie in diesem Beitrag. Er ist ein typisches Beispiel, wie die Energiewende voran getrieben wird.
* Eine Erläuterung, wie sich die Kosten verschiedener Energieerzeuger zusammen setzen und wie man dann einen Strommix auf baut, der die Energieerzeuge so sinnvoll kombiniert, damit der Strom am wirtschaftlichsten erzeugt wird, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Es sei nur angemerkt, dass Kraftanlagen mit hohen Investitionskosten auf eine hohe Vollaststundenzahl kommen müssen, um wirtschaftlich arbeiten zu können.