FlinxInFlux schrieb am 22.06.2021 11:45:
Das Hauptproblem in Berlin ist dass in früheren Jahren hunderttausende Wohnungen aus Stadtbesitz an private Investoren verkauft wurden. Einer der damals Hauptverantwortlichen war übrigens Thilo Sarrazin, siehe auch:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/neubau-in-berlin-als-das-tafelsilber-verkauft-wurde/13019974-2.htmlFairerweise muss man sagen, dass in den Nuller-Jahren Gutachter in vielen Städten sinkende Bevölkerungszahlen vorhergesagt haben und es für die Verantwortlichen ratsam erschien, damals teils leerstehende Wohnungen loszuwerden. Selbst in meiner Kleinstadt (aktuell knapp 50.000 Einwohner) wurden Anfang der 2010er viele Planungen (auch bzgl. Kitas und Schulen) unter dem Eindruck tendenziell stagnierender (und alternder) Bevölkerung gemacht.
Ein wesentliches Problem dieser und ähnlicher Diskussionen ist halt (wie so oft), dass man hinterher schlauer ist.
Tendenziell ist in Berlin die Bereitschaft für ein Wiederaufleben des sozialen Wohnungsbaus erkennbar. Ich frage mich nur, wie die das finanzieren wollen.
Flinx
Wie erkennst du das Problem und verurteilst dann trotzdem?
Berlin hatte kein Geld um die vielen Wohnungen zu unterhalten, geschweige denn zu renovieren. Nach der Wende kam statt dem Boom der massenhafte Wegzug. Der Boom kam erst ab 2014, nun aber verbunden mit durch Fiatgeld aufgeblähtem Investitionsmarkt.
Und Berlin hat immer noch mehr ein Einkommensproblem als ein Mietenproblem, der Durchschnitt liegt bei um die 7 Euro/qm.
Und Sarrazin war einfach ein Angestellter der den Auftrag des Senats ausführte.