Es sei schwer, Länder zu vergleichen, da alle unterschiedliche Voraussetzungen hätten, so die Kommission, und tut es dann doch: Gemessen an der Übersterblichkeit über die gesamte Periode der Pandemie habe Schweden sich im europäischen Vergleich gut geschlagen.
Tja, das ist aber lustig. Betrachten wir die Sache einmal nüchtern:
Schweden ist ein reiches Land mit sehr hohen Sozialstandards, einschließlich des Gesundheitswesens.
Schweden ist ein randständiges Land, während GB, Benelux und die großen westeuropäischen Staaten die volle Klatsche abbekamen, dauerte es dort, bis die ersten Fälle auftraten.
Schweden ist ein dünn besiedeltes Land. ~1/10 der Bevölkerungsdichte von Deutschland.
Um einmal einem Vergleich aus der Automobilbranche zu bemühen:
Schweden ist die Volvo-Premium-Karre für 90 000 € und da freut man sich, dass die auch nicht schlechter ist, als ein Ford Fiesta für 18 000 €.
Nimmt man die anderen skandinavischen Staaten als Vergleichsmaßstab, schmiert Schweden ab. Und das ziemlich deutlich.
Er schilderte als Vergleich die Feuerwehr: Dort würde auch zunächst der gesamte Zug ausrücken. Nicht benötigte Kräfte könnten dann wieder nach Hause fahren. Man schicke nicht erst ein Fahrzeug, um zu sehen, wie stark es brenne.
Ein schiefer Vergleich. Die Schweden hatten am Anfang eine Strategie gefahren, die auch in GB und NL erst für den richtigen Weg gehalten wurde. Die "vulnerablen Gruppen" schützen und den Rest schnell durchseuchen.
Während die GB und NL den Denkfehler schnell begriffen und schnell gegensteuerten, hielt man in Schweden lange Zeit stur am einmal eingeschlagenen Kurs fest.
Wenn die Pflegekräfte in ihrer Freizeit sich duchseuchen lassen, tragen die nunmal die Seuche auch zu den zu pflegenden Personen.
Also eher eine Feuerwehr, die brennende Gegenstände in anderen Häusern lagert und sich wundert, dass die dann auch anfangen zu brennen.
Die Kommission sieht aber auch Positives in dem schwedischen Kurs, der anfangs so viel Erstaunen ausgelöst hatte: Es sei richtig gewesen, auf Freiwilligkeit und Empfehlungen zu setzen.
Fakt ist eher, dass die Bevölkerung die irrlichternden Regierung nicht mehr ernst nahm und anfing sich selbst zu organisieren. Überforderung und Unfähigkeit als einen "Kurs" zu verkaufen. Da noch die Regierung zu loben, hat ja schon Merkel´sche Dimensionen.
Die Regierung und vor allem Ministerpräsident Stefan Löfvén werden dafür kritisiert, dass sie all zu lange der Gesundheitsbehörde das Feld überlassen und das Krisenmanagement nicht selbst in die Hand genommen haben. Das sei in einer so umfassenden Krise nicht ausreichend gewesen. Die Regierung hätte sich auch breiter informieren und externe Experten hinzuziehen müssen, um zum bestmöglichen Kenntnisstand zu kommen.
Also der Stefan Löfven kann als Ausbildung nur einen 42 wöchigen Kurs als Schweißer vorweisen. Ein Studium brach er nach 1,5 Jahren ab und machte als Apparatschik bei der Gewerkschaft Karriere.
Solche Politiker fallen beim Gehen nur deshalb nicht hin, weil es die vielen, dienstbaren Geister im Hintergrund gibt. Die sind garnicht in der Lage wirklich eigenständig zu agieren und gar unterschiedliche Standpunkte gewichten zu können. Der hing einfach am Rockzipfel seiner Behörde und machte die Sprachpuppe von Johan Carlson.
Unser Bankkaufmann und Laberfächler Spahn hatte lediglich das Glück, kompetentere Leute zu haben, die zudem durch unsere föderale Struktur auch permanent von den Ländern herausgefordert wurden.
Machen wir uns Mal nichts vor:
Mit einem deutschen Zentralstaat, einem Kevin Kühnert als Kanzler und irgendwelchen Seilschaftern als Behördenleitern, wäre auch bei uns die Wutz richtig abgegangen.
Aber da wollen wir ja unbedingt hin.