Die Autorin fällt erstaunlicherweise auch nach 2 Jahren immer noch auf den falschen Vergleich Schweden vs x-beliebige europ. Länder rein.
Die Vergleichsgruppe Schwedens sind die skandinavischen Norwegen, Dänemark und Finnland. Nicht Deutschland, nicht Neuseeland, nicht Sambia, nur weil wir zufällig in Deutschland leben.
Ich finde die Übersterblichkeit Schwedens sogar akzeptabel, auch die Zahl der Coronatoten. Man hätte die erste Welle sicher noch besser bewältigen können, das war schlecht. Mit solchen Voraussetzungen waren die Maßnahmen in Schweden absolut möglich wie man sieht.
Aber nochmal, bis es auch der Letzte kapiert: Man darf aus Schweden nicht auf Deutschland folgern.
Für D braucht man ein Transitland mit ähnlicher Bevölkerung, Mobilität, kulturellem Umgang, Demografie, Lage.
Schwierig. Man könnte die Schweiz, Österreich, Belgien, Tschechien nehmen - allesamt allerdings jüngere Bevölkerungen mit geringerem Migrantenanteil aus türkisch-arabischen Ländern (und deren Familienstruktur).
Man sieht als Gruppe allerdings sehr gut bei den Balkanstaaten, dass wenig Maßnahmen viele Tote brachten. Nochmal: Ich persönlich finde Übersterblichkeiten von ein paar Prozent vollkommen akzeptabel, zumal diese meist nur geringe life years lost wegen des hohen Durchschnittsalters der Toten erzeugen.
Aber man darf einfach nicht mit kruden Vergleichen argumentieren - und braucht es auch nicht: Man kann einfach auf dem Boden der Übersterblichkeitsstatistik den Standpunkt einnehmen, dass diese Ü. gerechtfertigt sei, und sogar eine höhere bei weniger Maßnahmen. Da gibt es kein richtig oder falsch, was wissenschaftlich entschieden werden kann. Das ist eine ethische Frage, die subjektiv ist.