Eigentum denen, die es benutzen. Ich kopiere mal aus einem YouTube-Kommentar:
[...] Daseinsfürsoge (also Gesundheit, Wohnraum, öffentliches Transportwesen, Bildung, Wissenschaft, Internet, Information, Grundnahrungsmittel, Wasserversorgung, Energie -- kurz: Alles, was über den Status Ware bzw. Dienstleistung hinausgewachsen ist und Infrastruktur darstellt) gehört in staatliche Hand. Aber radikal demokratisch organisiert, von unten nach oben, so dass es nicht mehr um Parteien geht, sondern um Räte, Vereine, Genossenschaften. Ich stelle mir das weniger wie einen Staat vor, sondern eher wie ein Netzwerk aus Produzenten und Konsumenten sowie von denen gewählte Vertreter für die regionale und nationale Ebene.
Alles, was nicht unter Daseinsfürsorge fällt -- also zum Beispiel Handwerk, Gastronomie, Prostitution, Luxusgüter -- wird marktwirtschaftlich organisiert.
[...]
Es geht also nicht darum, Eigentum abzuschaffen oder so etwas. Im 19. Jahrhundert haben Kommunisten das geglaubt, ja, aber das funktioniert halt nicht. Hat das 20. Jahrhundert gezeigt. Sondern es geht um Fabriken, Raffinerien, Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe, Wasserbetriebe. Wozu brauchen solche Betriebe Eigentümer, die nichts zur eigentlichen Produktion beitragen?
Es geht darum, dass die Produktionsmittel denen gehören, die sie auch in Bewegung setzen. Darum hab ich vorhin auch Handwerk, Gastronomie, Prostitution, Luxusgüter ausgenommen aus der gemeinschaftlichen Organisierung. Weil eben diese Leute (in der Regel) über ihre Produktionsmittel verfügen. Sie gehören ihnen und sie sind diejenigen, die sie in Bewegung setzen, um etwas zu produzieren: Werkzeug, Küche, Körper.
Auch der Taxifahrer wird im Kommunismus individuell wirtschaften. Der U-Bahn-Fahrer aber wird sich in den Verkehrsbetrieben genossenschaftlich organisieren und als arbeitsteiliges Kollektiv wirtschaften.
Das ist Kommunismus: Der Gegensatz zwischen Eigentum an Produktionsmitteln und dem eigentlichen Produzieren -- oder anders gesagt: Der Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit -- wird aufgehoben.
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Und es geht nur um Produktionsmittel! Die Gitarre, die ich seit 20 Jahren nicht mehr benutzt habe, bleibt meine und die geb ich nicht ab.
Wenn schon Eigentum abschaffen, dann nicht nur für die Konzerne, sondern auch für alle Privaten. Jeder darf sich dann das nehmen, was ein anderer nicht mehr benutzt und wenn er den Verlust nicht bemerkt, hat er keinen Bedarf.
Wenn die Gitarre weg wäre, würde ich es nicht bemerken, da ich sie nicht benutze. Sie ist halt gut verstaut in der hintersten Ecke meiner Wohnung. Trotzdem ist sie meine und ich geb sie nicht her und ich lass mir auch von niemandem vorschreiben, welche Bindung ich zu Gegenständen (und den Erinnerungen, die sie unter Umständen repräsentieren [was nebenbei bemerkt ein von außen nicht nachvollziehbares geistiges Benutzen darstellt!]) pflege.
Zumal ich in Zeiten der Massenproduktion und des Überflusses nicht verstehe, warum mir jemand das Recht auf Eigentum an meiner nicht von mir genutzten Gitarre aberkennen will...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.06.2018 13:19).