Im Falle eines Unglücks (nicht = Krieges) ist Bargeld die einzige Möglichkeit, schnell eine gewisse Normalität herzustellen. Denkt einfach einmal an einen generellen Stromausfall und dann an den Wert eurer Kreditkarte beim Eierkaufen.
Ich brauch mir da gar keine größeren Ereignisse vorzustellen, denn daß irgendeine Infrastruktur auch nur lokal ausfällt und man damit auf ein völlig unabhängigen Fallback angewiesen ist, passiert viel zu häufig und es ist auch nicht in Sicht, daß sich das bessern könnte (im Gegenteil, hinsichtlich der Stromversorgung werden wir ja bereits wieder auf Blackouts eingeschworen). Erst letztens wieder beim Tanken: das Terminal spuckt aus "keine Verbindung", aber die Kassentante wollte mir weiß machen, daß meine VISA,MC und EC Karten alle defekt sein müssen. Also ohne die Notwendigkeit einer große Diskussion (für die ist schließlich klar, daß es mein Fehler ist), daß sie mir dann halt eine Rechnung schicken müsse, mein speziell für diesen Fall mitgeführtes Reserve-Bargeld gezückt und fertig.
PS: regelrecht witzig finde ich den Erkenntnisgewinn, den einige angesichts der DSGVO derzeit erfahren. Plötzlich stellen sich nämlich eingefleischte Bargeld-Abstinenzler im Bekanntenkreis die Frage, was denn wer und wofür aufgrund der kompletten Nachvollziehbarkeit bargeldlosen Zahlungsverhaltens so speichert und verwendet. Sogar die Eingebung, daß es dahingehend vielleicht doch besser ist, sich zweimal im Monat Geld am Automaten zu ziehen und wieder nur noch bar zu zahlen, hat sich bei einigen eingestellt (wenngleich es zur Umsetzung natürlich nicht reicht, is ja viel zu unbequem). Ich zahle zwar auch vornehmlich bargeldlos, aber bin mir im Klaren darüber, daß dabei jeder Beteiligte jedes Bit speichert und vermutlich auch auswertet, dessen er habhaft werden kann.