In Madrid hat beispielsweise die Oper in der Form geöffnet, dass 1. zwischen zwei Haushalten im Sitzbereich sehr viel Abstand ist, 2. Maske getragen wird, 3. der Innenraum mit der hohen Innendecke sehr groß ist udn die Aerosolverteilung mit Gutachten ungefährlich genug ist, 4. Operngänger sehr bewegungsarme, leise, ruhige Gesellen sind und einiges mehr. Opern in Deutschland fordern mit genau den gleichen Argumenten eine Ausnahme vom Lockdown.
Restaurantöffnungen laufen ähnlich ab. Sternerestaurants könnten davon profitieren, unter so starken Einschränkungen öfnen zu dürfen und dann ein Fünftel ihrer üblichen Kundschaft abfertigen zu können.
Dass wir in Deutschland diese Ausnahmen nicht gestatten, hat weniger mit Coronaanalysen zu tun, als mit einer (berechtigten) Scheu davor, hinterher als Bevorteiliger von Reichen dazustehen, weil uns (ich bin Ostberliner) in den letzten 30 Jahren irgendwann die frühere Selbstverständlichkeit abhanden gekommen ist, dass auch Arbeiter in die Oper und ins Restaurant gehen. In Südeuropa kocht das Mittagessen am Arbeitstag für die meisten Leute ein ausgebildeter Koch. In der Nordhälfte Europas ist dagegen die kantine weitgehend tod; Lunchbox und Mikrowelle bestimmen hier die Mittagspause. Insofern ist der Ifrastrukturwert der Restaurantbranche hier halt auch ein anderer.