Die Gefahr eines Atomkrieges zwischen dem Westen und Russland

wird von westlichen politischen "Veteranen" des kalten Krieges heute für fast höher eingeschätzt als im Kaltem Krieg.
Z.B. Stephen Cohen:
https://newspunch.com/professor-stephen-cohen-nuclear-war-russia/

Was das Risiko eines solchen Kriegs vergrößert ist die Tatsache, dass die meisten Politiker und Bürger der westlichen Länder einen nuklearen Weltkrieg für geradezu irreal und unvorstellbar halten. Die Schrecken von Hiroshima und Nagasaki scheinen wie aus einer alten Mythologie. Was derart vernichtend und bedrohlich ist, das mag man sich als mögliche zukünftige Realität nicht mehr vorstellen.
Andererseits hat der Schrecken vor nuklearer Verseuchung nach Tschernobyl und Fukushima in der Bevölkerung und bei militärischen Planern abgenommen. Das wurde ja alles für viele noch recht passabel überlebt. Dies wird die Schwelle für den Einsatz "kleinerer" taktischer Nuklearwaffen senken.

Der Westen hat in der Ukraine und in Syrien Situationen herbeigeführt, die einen Einstieg in einen Krieg gegen Russland jederzeit möglich machen.

Syrien:
Sollte der Westen die von Russland und der syrischen Regierung erreichte weitgehende Befriedung des Lanes nicht akzeptieren sondern zum Angriff übergehen, den russischen Stützpunkt und Damaskus angreifen, so wird Russland massiv antworten. Wie angekündigt wird es dann die Ausgangspunkte dieser Angriffe vernichten (oder zumindest versuchen dies zu tun). US- und NATO-Kriegsschiffe würden versenkt, gegen Flugzeugträger kämen vermutlich taktische Nukearwaffen zum Einsatz, ...
...
Wie würden die USA/NATO dann weitermachen?

Ukraine:
Falls das Militär Kiews mit Unterstützung von USA/NATO die großen Städte (Donezk) im Donbas angreifen sollte (Kiews Kriegsgeheul hält nun schon seit Jahren an), so wird Russland zu deren Verteidigung militärisch einschreiten. Es würde zu Opfern nicht nur in der Ukraine sondern auch beim USA/NATO-Militär kommen.
Wie werden USA/NATO dann handeln? Eskalieren?

Eines ist klar:
Beim ersten Angriff auf russisches Territorium wird Russland aus zwingenden strategischen Gründen sofort sämtliche Stellungen des US-Antiraketenschirms in den Ländern Osteuropas zerstören. Am effektivsten geht dies mit taktischen Nuklearwaffen.
Die nächste Priorität hätten dann die atomaren NATO-Stellungen in allen westeuropäischen Ländern.

Spätestens von der ersten Minute eines Krieges gegen Russland an hätte die Politik in sämtlichen europäischenLändern nichts mehr zu melden. Die NATO-Kommandostrukturen werden dann sämtliche relevanten Entscheidungen übernehmen.
Der Krieg entwickelt dann seine eigenen Gesetze und vernünftige Entscheidungen, gar zum Wohl der kriegsbetroffenen Bevölkerung, sind dann nicht mehr zu erwarten. Es wäre diesbezüglich nicht besser als in den derzeit wütenden konventionellen Kriegen.

Zu den Eskalations-Szenarien kommt noch wie im kalten Krieg zumindest zweimal geschehen, die Gefahr von irrtümlich ausgelösten Militärschlägen. Bei Raketen-Flugzeiten von wenigen Minuten bleibt keine Zeit mehr für umfangreiche Prüfungen.

Die USA haben zweimal von in Europa wütenden verheerenden Kriegen profitiert. Russland weiß, dass es die Gefahr eines Angriffs der USA nur dann bannen kann, wenn es überzeugend mit einem vernichtenden Gegenschlag auf das US-Kernland drohen kann, selbst für den Fall, dass es zuvor selbst weitgehend zerstört wurde. Daher die Weiterentwicklung seiner strategischen Nuklearwaffen.
Die Waffensysteme schaukeln sich gegenseitig aber immer weiter hoch. Irgendwann wird ein kleiner Fehler in einem der militärischen Systeme oder ein Psychopat an der falschen Stelle das Ganze hochgehen lassen.

Dringend nötig wäre die Einrichtung eines Notfall-Planes beider Großmächte um nach der ersten militärischen Berührung sofort eine umfassende Deeskalation einzuleiten.
M.W. gibt es so etwas nicht, zumindest scheint dazu öffentlich nichts bekannt geworden zu sein, sieht man mal von dem berühmten "roten Telefon" ab, das es früher mal gab.