Das Leben funktionierte noch nie "stabil",
Doch. Das Leben als Ganzes funktioniert seit einigen Mrd. Jahren stabil, es gab kein Umkippen zwischen den Zuständen "Leben / kein Leben" oder umgekehrt mehr.
Was Du meinst, kann "statisch" sein. Das geht natürlich bei Leben nicht, ein statischer Zustand kann und darf nicht eintreten, weil dann die Evolution endet, und damit auch die Anpassung an veränderte natürliche Umgebungen.
die Natur ist extrem verschwenderisch. Das ist schon deswegen kein Regelsystem, weil´s keine Führungsgröße gibt:
Ich denke doch, Homöostase beruht auf einer Selbstregelung. Die Führungsgröße(n) wird/werden vom Zustand des natürlichen Habitats vorgegeben, jedenfalls solange bis eine bewusste Beeinflussung stattfindet.
Der Natur sind alle Verläufe gleich egal. Ob die Dinos aussterben, ein Teich umkippt oder die Haie alles aufessen, spielt keine Rolle, jeder Endpunkt ist äquivalent.
Ganz sicher nicht. Weil die Reaktionsmöglichkeiten des Systems Natur so unglaublich vielfältig sind, sind die Endpunkte auch so unglaublich unterschiedlich.
Die Natur regelt auch tatsächlich nichts. Es stellen sich zwar gewisse Gleichgewichte ein, aber eine Störung wird nicht ausgeregelt, sondern meistens entsteht ein *anderes* Gleichgewicht. Mithin kann "Gleichgewicht" auch "stabile Oszillation" bedeuten, schau dir mal Räuber-Beute-Modelle und seltsame Attraktoren an.
Doch, Störungen werden ausgeglichen. Wenn Du aus einer Kaninchenpopulation die Hälfte entnimmst (und nichts anderes veränderst - schwierig aber machbar), steigt die Vermehrungsrate, bis der alte Zustand wieder entsteht. Kommst Du aber über einen Kipppunkt, entsteht ein anderer Zustand.
Der bemerkenswerte Unterschied des Menschen im Vergleich zur Zelle ist der Umstand, dass er sich des Zustandes bewusst sein kann. Das versetzt ihn mit der einzigartigen Fähigkeit zur geplanten Kooperation in die Lage, tatsächlich die globalen Regeln zu verändern. Ganz so, als könnten sich Immunzellen absprechen, den einen ganz speziellen Eindringling ausnahmsweise in Ruhe zu lassen.