"In anderen Worten: Diejenigen, die die militärische Vorgehensweise der gegenüber der diplomatischen favorisieren, spielen Schicksal mit der Existenz der Zivilisation nicht nur der Bevölkerung vor Ort, sondern ebenfalls in Europa und angesichts der unkalkulierbaren Risiken weltweit."
Speerpitze dieses medialen Kraftaktes der Eskalation ist die Zeitung mit den großen Buchstaben, die für sich in Anspruch nimmt, das politisch-moralische Gewissen unseres Landes zu sein - und der überwiegende Rest der Medienlandschaft folgt dem Taktgeber gehorsam. Nun darf man sich wundern, dass ausgerechnet das Haus Springer mit seinem Boulevardsblatt für den poltischen Anstand bei uns stehen soll - das hatte der vernunftbegabte Leser bisher so nicht auf dem Schirm -aber es passt in das Narrativ, das Orwell bereits in seiner Dystopie "1984" skizzierte: Krieg ist Frieden - die genannte Zeitung steht für das Gute im Menschen, die Nato-Osterweiterung hat nichts mit dem russischen Überfall zu tun, die Politik orientiert sich an der grundgesetzlichen Forderung, unserem Wohle zu dienen und die Chefdiplomatin hält Diplomatie für überholt und schädlich. Wenn die Angelegenheit nicht so kreuzgefährlich und bedrohlich wäre, würde man ungläubig laut lachen. Ist den Menschen eigentlich bewußt, dass diejenigen, die die atomare Weltmacht Nummer 2 "besiegen" wollen, mit unser aller Leben spielen? Woher nehmen die das Recht? Wieso glauben die Vertreter der Minipartei FDP und die der Grünen, die Wähler hätten sie damit beauftragt?