"Wer sich an dieser Eskalationsspirale beteiligt, der verletzt die Überlebensinteressen der Menschen in der Ukraine und die aller Bewohner Europas."
Warum ist es so schwer, sich dieser Aussage des Verfassers des informativen Artkels anzuschließen? Insbesondere die Politiker der Grünen, aber auch prominente FDPler, Christdemokraten sowieso und einige scheinbaren Sozialdemokraten argumentieren, Moskau werde schon aus Eigeninteresse keinen Atomkrieg vom Zaume brechen und auch auf taktische Atomschläge verzichten. Muss man denen vertrauen? Es sind doch diese Experten, die uns im Vorfeld weisgemacht haben, Russland werde die Nato-Osterweiterung schon hinnehmen und auch die Vorgänge in der Ostukraine nicht überbewerten. Als die grüne Böll-Stiftung 2014 auf dem Maidan mit für den Umsturz (Putsch) gesorgt hat, ist sie - das sollte man zu deren Gunsten annehmen - davon ausgegangen, dass das zum Besten dieses Landes sei. War das nicht ein fataler Irrtum, weil die Grünen die geo- und machpolitischenpolitische Realitäten grottenfalsch einschätzten (und sich vielleicht auf amerikanische "Expertise" stützten)? Und diesen Experten sollen wir jetzt galuben, die Gefahr eines atomaren Holocausts bestehe nicht, weil Putin das nicht wollen könne? Derselbe Oligarch, den sie und fast die gesamte Medienlandschaft abwechseld als Kriegsverbrecher und geistig verwirrt erklärt? Alle Vernunft gebietet, dass jeder erdenkliche Versuch unternommen wird, den Konflikt zu deeskalieren und der Diplomatie eine Rolle zuzugestanden wird. Die deutsche Chefdiplomatin hingegen will "Russland besiegt" sehen und das durch massive Waffenlieferungen erreichen. Die Ukraine hat, bei allem Verständnis für den Wunsch, dem Westen auch militärisch zugehörig zu sein, ein Vabanquespiel jetzt schon viel zu teuer bezahlt. Ob die ungewöhnlich hohe Korruption in Minsk da eine Rolle gespielt haben könnte, mögen andere beurteilen. Europa dafür dem Risiko der Vernichtung auszusetzen, sollte nicht einmal für die USA eine Option sein.