der russische Staat nämlich, hatte ja keinen Verteidiger. Der hätte ja leichtes Spiel gehabt: da kommt ein Bellingcat daher und behauptet, dieser Sokolow sähe doch aus, wie ein gewisser Krasimow und über diesen habe man gestohlene Datensätze. Wenigstens diesen Fotovergleich hätte man dem zweifelnden Volk ja präsentieren können. Auch das war schon zu viel. Ich glaube denen kein Wort.
Überdies gilt: "Wurde sich ein Beweis auf nicht rechtmäßige Art und Weise verschafft, darf dies im Zuge des Beweisverwertungsverbots nicht im Strafprozess verwendet werden, um die Strafverfolgungsbehörden nicht zu illegalen Methoden zu verleiten."
Was auf Bellingcat ja zutrifft, denn natürlich bekommt er Geld für seine Falschmeldungen, denn sonst könnte er sich diesen fürstlichen Stab nicht leisten.
Die Russen sind wie immer sehr zurückhaltend bei ihren Entgegnungen. Um was es ihnen geht, kann man aber durchaus in deutschen Blättern nachlesen. Hier ein Welt-Artikel von 2013:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article118832535/Terroristen-suchen-Asyl-in-Deutschland.html
„Die führenden Köpfe des Kaukasischen Emirats in Deutschland sind beinahe allesamt vor nicht allzu langer Zeit als Asylbewerber ins Land gekommen“, sagte ein Verfassungsschützer der „Welt“.
Heißt, wir haben hier "die führenden Köpfe" einer Terroreinheit, die sich später dem Islamischen Staat angeschlossen hat.
„Sie sammeln hier teilweise Spenden für den Kampf im Kaukasus oder werben Kämpfer an. Insgesamt agieren sie recht abgeschottet.“
Kämpfer, hier in Deutschland? So dumm waren sie nicht, hier einen Anschlag zu begehen und das warme Nest zu gefährden. Sie nutzen D als Rückzugsort, um dort in Tschetschenien Kämpfer anzuwerben, die dann Terroranschläge verüben.
Im vergangenen Jahr stellten rund 3200 russische Staatsbürger einen Asylantrag in Deutschland, davon stammen schätzungsweise 70 Prozent aus Tschetschenien. Bis Mitte Juli 2013 stieg die Zahl der Asylbewerber aus der Russischen Föderation schon auf mehr als 10.000. Bis zu 90 Prozent von ihnen sollen Tschetschenen sein.
Nicht eben wenige.
All das wusste man im Jahr 2013. Jetzt, wo es politisch relevant ist, hat man es ganz schnell vergessen. Und die Tschetschenen dürfen bleiben, auch wenn sie Terroristen sind. Aber sie ärgern Putin. Darauf kommt es an.
Gruß Artur