/Rak schrieb am 16.12.2021 20:50:
Eben weil da ein tschetschenischer Täter mit wohl kriminellem Umfeld und einem Söldner/Milizen-Hintergrund eine Rolle spielt und ein Opfer aus Georgien, das auch nicht wirklich eine blütenweiße Weste hat. Könnte ja auch direkt ein interner Konflikt in kriminellen Kreisen sein. Drogengescäfte, Menschenhandel oder sonst was.
Ich denke, dass da schon ein Mörder verurteilt wurde. Hoffentlich ist dieses (Rest)Vertrauen in die Justiz noch gerechtfertigt. Das Motiv kann im Zweifel eine nicht bezahlte Drogenlieferung sein. Trotzdem sitzt dann immer noch der Richtige im Loch.
Weil harte, handfeste Beweise für einen staatlichen Mordauftrag gibt es ja wohl nicht, nur allerhand "könnte", "wäre möglicherweise", "ist sonst üblicherweise" und "eventuell". Und das übliche Bellingcat-Gemauschel, das leider in aller Regel auch keinerlei Überprüfung statt halten kann (siehe die Geschichte mit den "jpeg-Beweisen" beim Flugzeugabschuss, wo die Bellkatzen den großen Experten simuliert haben um dann nach Strich und Faden dekonstruiert zu werden mit ihrer Propaganda).
Da hat man ja vor 300 Jahren die Hexenprozesse noch fundierter geführt. Aber für bisschen Propaganda im neuen, postsowjetischen kalten Krieg scheint es immer noch zu reichen.
Der Fall Gustl Mollath hat mich misstrauisch gemacht. Und nun ist mein Vertrauen in den Rechtsstaat seit dem Urteil gegen Zschäpe stark angeschlagen. Schon die Morde der Uwes ohne DNA Spuren und keiner hat die Täter gesehen, nur Indizien und widersprüchliche noch dazu. Dann die Mittäterschaft der Zschäpe auch nur Indizien. Ich halte die Zschäpe für schuldig, aber beweisen konnte man es ihr, meiner Meinung nach, nicht zweifelsfrei. Das hätte ich aber schon ganz gerne, wenn man die besondere schwere der Schuld feststellt. In dubio pro reo auch für Nazi-Liebchen. Aber wenn EDEKA gemieden wird, muss halt woanders gekauft werden.
Und so habe ich dann auch Zweifel am staatlichen Mordauftrag. Möglich ist das, aber so schlecht geplant?