Inwiefern allerdings die Politik der Regierungsparteien SPD und Grüne als wie auch immer "links" anzusehen sei, dürfte (abseits der Reden Rechtsextremer) gesellschaftlich durchaus umstritten sein.
Wenn mit 'links' eine kritische Haltung zum real existierenden neoliberal radikalisierten Kapitalismus gemeint ist, muss festgestellt werden, dass keine Partei, die in Deutschland Chancen auf Regierungsbeteiligung hat, links steht.
Das versteht sich bei der FDP von selbst, gilt aber auch für die beiden anderen Ampelfarben. Sämtliche Gesetzesvorhaben, die in erster Linie ökonomischen Impakt haben, also die meisten, basieren auf dem Homo oeconomicus-Menschenbild. Dies obwohl dieses längst als reduktionistisch desavouiert ist. Aber es dient der herrschenden Klasse als Legitimationsgrundlage.
Insofern spielt die mediale Sichtbarkeit einzelner Parteien eine untergeordnete Rolle. In den entscheidenden Aspekten unterscheiden sie sich kaum.