Bezüglich der Betrachtung und Behandlung Afrikas aus wertewestlicher Perspektive ist dem Artikel meiner Meinung nach nichts hinzuzufügen. Ich stimme mit der Meinung des Autos überein - Afrika wird vielzuoft als Objekt rein paternalistischer "Nächstenliebe" oder "Entwicklungshilfe" betrachtet für die die Afrikaner gefälligst noch Dankbarkeit zeigen sollen. Das diese "Entwicklungshilfe" allzu oft nur ein Deckmäntelchen für die brutale Interessenpolitik der Wertewestler ist, wird gut herausgearbeitet.
Eine Sache möchte ich bezüglich der öffentlichen Perspektive auf Rassismus speziell in D ergänzen. Ich emfpinde den Umgang mit Rassismus aufgrund folgender Punkte heuchlerisch:
1) Ist es diskriminierten Minderheiten (nicht nur der Afrodeutschen) wirklich geholfen wenn sie in Anzeigen, Werbespots, Unterhaltungsformaten etc verstärkt "präsentiert" werden obgleich sie sonst auch dem gleichen Sozialdarwinismus ausgesetzt sind wie die nicht-Minderheiten? Wäre es nicht sinnvoller statt immer wieder neue Identitätsgräben auszuheben (Querfronten) gemeinsam für bessere Lebensbedingungen für die Masse aller zu kämpfen? Anders ausgedrückt: Man gibt vor sich dafür einzusetzen, dass Minderheiten gleichberechtigt ein Stück vom Kuchen abbekommen, dass der Kuchen für die Masse inkl. Minderheiten aber immer kleiner wird, daran stört man sich nicht.
2) Wieso hat man den Rassismus-Diskurs 1:1 aus den USA abgepaust ohne den lokalen Gegebenheiten in D wirklich Rechnung zu tragen? In den USA gibt es eine große Minderheit von Schwarzen, in D eher nicht. Da sind die diskriminierten Gruppen eher aus Italien, Türkei und seit dem Mauerfall Osteuropa, v.a. Polen und Russland. Rassismus gegen diese Menschengruppen ist nach wie vor präsent, seltsamerweise schreit da aber niemand nach z.B. mehr Repräsentation in Film, Fernsehen etc ... ach halt, die haben ja alle weiße Hautfarbe, können als nicht diskriminiert werden oder so geht dann die verquere Logik.