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  • 1100101

895 Beiträge seit 27.08.2003

Wasserdampf, CO2 und der ganze Rest

Moin!

Na dann werde ich mich mal deines Postings annehmen.

> Diese CO2 Panik ist lächerlich.

Soweit noch volle Zustimmung.

> Es ist nicht Bewiesen das CO2
> einen Treibhauseffekt hervorruft.

Da muss ich dich korrigieren: doch, das ist der Fall.
Das durch Wasserdampf ohnehin schon recht kleine atmosphärische
Fenster wird durch CO2, Methan und FKWs noch weiter verengt. Es wird
also wärmer, weil bestimmte Wellenlängenbereiche nicht mehr
ungehindert die Atmosphäre passieren können, sondern an den
entsprechenden Gasen gleichmäßig reflektiert werden. Summenmäßig
entspricht dieses einer Erwärmung, weil ca. die Hälfte der Strahlung
zurück zur Erde reflektiert wird, wohingegen bei Fehlen dieser Gase
diese Strahlung direkt und ungehindert in den Weltraum abgestrahlt
werden würde.

> Messwerte der
> Vergangenheit zeigen sogar das Gegenteil an!

Auch Falsch. Richtig wäre die Aussage, dass diese Messwerte TEILWEISE
das Gegenteil anzeigen.
Für eine richtige Interpretation der Messwerte muss man aber erstmal
verstehen, wie diese gewonnen werden. Messwerte fallen nicht einfach
vom Himmel, sondern sie werden vom Menschen beispielsweise in
Sedimenten oder Eisbohrkernen gemessen. Das ganze kann verglichen
werden mit dem Ablesen von Jahresringen an einem gefällten Baum. Wenn
beispielsweise in einer vom Wissenschaftler separat betrachteten
Region normalerweise regelmäßig einmal pro Jahr eine Sedimentschicht
(Regenzeit) abgelagert wird, kann daraus das Alter der einzelnen
Schichten abgelesen werden. Wenn es jetzt aber in speziell dieser
Region relativ häufig vorkommt, dass ZUSÄTZLICHE Sedimente in
unregelmäßigen Abständen hinzukommen (jahreszeitunabhängig), werden
die untersten Sedimente als zu alt eingeschätzt. Wenn umgekehrt in
einer anderen Region häufiger die Regenzeit ausfällt, werden die
Sedimente als zu jung eingeschätzt. Analog zu betrachten ist bei den
Eisbohrkernen der zusätzliche Schneefall bzw. Jahre ohne Schneefall.
Diese systemimmanenten Fehler kann man nur dadurch beheben, indem man
die charakteristischen Muster aus verschiedenen Proben miteinander
synchronisiert.
Wenn also alte Messwerte aus Eisbohrkernen zitiert werden, bei denen
angeblich die Erhöhung der CO2-Konzentration zeitlich nachgelagert zu
einer Temperaturerhöhung nachgewiesen sein soll, weißt du hoffentlich
jetzt, welchen Fehler die Wissenschaftler dabei gemacht haben.
Hinweis: sie haben Eisbohrkerne aus Regionen verwendet, in denen es
etliche Jahre lang gar nicht geschneit hat und die anschließende
Synchronisation der Muster versäumt.

> Der Hauptmotor der ständigen Klimaveränderungen ist die Sonne,
> das größte "Treibhausgas" Wasserdampf!

Ein kleiner aber feinen Unterschied zwischen Wasserdampf und CO2:
Die Konzentration von Wasserdampf in der Atmosphäre ist über den
Zeitverlauf annähernd konstant, da Wasser permanent im Überfluss
vorhanden ist - die Konzentration von CO2 ist aber nicht konstant.
Sicherlich ist der Treibhauseffekt von CO2 mit derzeit noch 0,6 Grad
Celsius im Vergleich mit 33 Grad Celsius bei Wasserdampf noch relativ
gering. Aber zusätzliche 3 bis 6 Grad allein durch die Verbrennung
von Kohlenstoffverbindungen kann in den nächsten 150 Jahren durchaus
zu beachtlichen atmosphärischen Effekten führen.

CO2 bleibt so lange in der Luft, bis es von der Biosphäre oder durch
Verwitterung (Kalkbildung) wieder gebunden wird. Das kann ganz schön
lange dauern, zumal der Verwitterungseffekt durch vulkanische
Aktivität (Kalkbrennen) im Mittel wieder ausgeglichen wird.
Ich persönlich bin der Meinung, dass der Einfluss von CO2
wissenschaftlich schon relativ realistisch eingeordnet wird. Was
hingegen m.E. völlig überbewertet wird, ist Methan. Der Unterschied
zwischen CO2 und Methan ist, dass Methan auch ohne Vegetation oder
Kalkkreislauf eine Halbwertszeit von lediglich ca. 14 Jahren hat
(Zerfall von CH4 unter Sauerstoffzufuhr zu CO2 und Wasser). Auch wenn
es das atmosphärische Fenster im ca. 21-fachen Maße schließt wie CO2
so ist Methan über einen Betrachtungszeitraum von 150 Jahren
vollkommen vernachlässigbar. Das entstandene Methan durch den
chinesischen Reisanbau seit 5000 Jahren ist längst zerfallen,
wohingegen sich das CO2 aus der Verbrennung fossiler
Kohlenstoffverbindungen langsam, aber stetig aufaddiert.

Ach so, noch ein Wort zur Sonnenaktivität:
Da die Sonnenaktivitäten in einem relativ kurzen Zyklus (ca. 11
Jahre) periodisch wechseln, müsste der Durchschnittsdeutsche ja schon
3 Eiszeiten und 3 Warmzeiten hinter sich haben (haben wir aber
nicht). Sonnenflecken vermögen mit ziemlicher Sicherheit unseren
Kommunikationssatelliten einen ordentlichen Tritt zu verpassen und
die tollen Nordlichter sind auch nicht zu verachten, aber innerhalb
des Erd-Magnetfeldes halten sich die Auswirkungen der Flares doch
eher in Grenzen.

Gleichwohl mein persönliches Fazit:
Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Nach Ozonloch, Waldsterben, BSE, SARS, Vogelgrippe und Klimawandel
wird alleine das Nicht-Eintreten der Katastrophe irgendwann die Panik
lähmen und niemanden mehr hinterm Ofen hervorlocken. Bis dahin aber
werden sich einige Leute eine goldene Nase verdient haben - also
Leute: seht zu, dass ihr zu den Gewinnern zählt!
Tankt E85 und ETBE im Benziner bzw. Pflanzenöl und RME im Diesel, das
ist heutzutage öko und schont durch die teilweise Steuerbefreiung
auch noch den Geldbeutel!
Ersetzt den alten Heizkessel durch ein kleines BHKW, das wird durchs
KWK-Gesetz gefördert, schont die Umwelt und den Geldbeutel - und
erzeugt grundlastfähig Strom (kleiner Seitenhieb auf die Atomfreaks
hier im Forum).


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