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  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

"Leicht zu ändern ...?"

> ... dann bestünde sogar die Möglichkeit, dass der Flüchtlingsstrom
> eines Tages kleiner würde, auch ohne teure Satelliten.

> Vieles könnte leicht geändert werden in den Ursprungsländern der
> Flüchtlinge:

> - Korruption und Vetternwirtschaft

"Korruption und Vetternwirtschaft" als "leicht zu ändernden" Umstand
zu bezeichnen (egal ob in Afrika oder der EU) ist ja wohl nur noch
grotesk ... und für die interne Korruption haben die Afrikaner keinen
"Lehrmeister" gebraucht

> (die ja zumeist - z.B. Frankreich
> war und ist ein "guter" Lehrmeister - von den industrialisierten
> Ländern aktiv unterstützt und gefördert wird. Heutzutage besonders
> "aktive" in Afrika: China)

> - Schutzzölle für verarbeitete Produkte und landwirtschaftliche
> Produkte endlich abschaffen (wenn schon Globalisierung, dann
> gefälligst richtig und nicht nur zu Gunsten der EU/industrialisierten
> Nationen)

Diese Forderung bedeutet dast wörtlich "Arbeitsplätze in der EU
abbauen - wegen billigeren Importen", was sonst eigentlich von ALLEN
Seiten eher bekämpft wird.

> - Wenn schon Kredite, dann a) zweckgebunden b) mit konsequenter
> Kostenkontrolle c) mit konsequenter Kontrolle, ob das Geld auch
> wirklich für das entsprechende Projekt verwendet wird d) konsequente
> Kontrolle, dass das Geld nicht in korruptions- und
> vetternwirtschaftlichen Netzwerken versickert e) konsequente
> Kontrolle, dass die Investitionen nachhaltig sind und dem
> Kreditnehmer auch etwas nützen (Bildung, Gesundheitswesen, "Umwelt",
> etc.)

Derart "konsequente Kontrollen" (so notwendig sie wären) würde auf
eine immense Einmischung, wenn nicht Bevormundung der Kreditnehmer
hinauslaufen - was ja sonst auch eher nicht gewollt ist ... .

> - endlich eine kontrollierte und legale Möglichkeit schaffen, dass
> Afrikaner normal nach Europa einwandern können

Was willst du denn "kontrollieren", wenn dann sofort Millionen
Afrikaner vor der Tür stehen würden (es gibt viele Staaten in Afrika,
deren Verhältnisse eine Auswanderung nach Europa sinnvoll erscheinen
lassen) ... die Sache ist ein zahlenmäßiges Problem.

> etc. usw. usf.

Nix da, "usw." Alle deine "leicht zu änderneden Maßnahmen" sind sehr
komplexe und schwierige Geschichten, die auch in industrialisierten
Staaten keineswegs immmer sauber laufen bzw. so nur mit gewaltigen
Nachteilen machbar wären.

> Wir können natürlich immer mehr Geld dafür verwenden, dass sich die
> EU einbunkert (mit mässigem Erfolg und grossem Elend) oder zumindest
> einen Teil des Geldes dafür einsetzen, die Ursachen statt nur die
> Symptome zu bekämpfen.

Es stellt sich die Frage, ob

a) dies bloß eine Frage des Geldes ist

b) ob diese Probleme überhaupt mit Geld zu lösen sind (z.B.
Korruption mit viel Geld bekämpfen, also ich weiss nicht ...)

c) und ob dies insgesamt nicht derart viel Geld kosten würde (wir
reden über einen halben Kontinent!), daß eine "Festungslösung" doch
billiger wäre ...

Gruss,
TecDoc

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