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  • bbirke

mehr als 1000 Beiträge seit 22.12.2004

Die Technologien haben erst die Handlungsmöglichkeiten geschaffen!

Es ist die allererste Aufgabe der Technologie, überhaupt erst mal Handlungsmöglichkeiten zu schaffen, die nicht nur in Verzicht, Gängelei, Verteuerung und "zurück in die Steinzeit" bestehen! Es soll gerade vermieden werden, dass man mit einem Zehntel der Resourcen auskommen muss und dabei nur noch ein Zehntel des Nutzens hat!

Katalysator und FCKW-Ersatz waren in den 1980ern gerade erfolgreiche Umweltmaßnahmen, die technisch ermöglicht und staatlich durchgesetzt wurden. Der Kat war DIE glänzende Alternative zu den irrlichternden Forderungen wesentlicher Teile der Umweltbewegung, nach Tempo 100 auf Autobahnen und überhaupt möglichst rigiden Tempolimits, oder 5 Mark für den Liter Benzin. Regenerative Energien und Elektromobilität waren dagegen noch Randerscheinungen, bei weitem nicht technisch ausgereift oder erschwinglich. Erst der technische Fortschritt hat mit erschwinglichen Wind- und Solaranlagen, später mit Batterietechniken, Alternativen zur fossilen Energie ermöglicht, und damit Handlungsoptionen jenseits von Verzicht, Verboten und Teuerung gebracht. Es ist unsinnig zu glauben, man könne den Lebensstandard der Menschen auf das Niveau der "3.Welt" zurückdrehen und damit arme, aber glückliche Menschen zu schaffen.

Die für weite Teile der Umweltbewegung leider typischen Askeseforderungen wären für die individuelle Lebensführung großteils eine Katastrophe: sei es, dass eine Familie sich auf 30qm Wohnraum quetschen muss, dass man kein Auto mehr hat und zu Bus, Bahn und Fahrrad gezwungen ist, kein Fleisch mehr essen, kein Urlaub mehr, womöglich noch stark eingeschränkte Nutzung elektronischer Medien. Damit sind nicht Luxus und unnötiger Schnickschnack, den einem nur die Werbung aufschwatzt, gemeint, sondern Dinge, die im Alltag unentbehrlich sind. Es lebt eben nicht jeder in einer erschwinglichen Großstadtwohnung nahe am ÖPNV und kann lebenslang zum gleichen Arbeitsplatz pendeln.

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