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  • bbirke

mehr als 1000 Beiträge seit 22.12.2004

Umwelt-Verstand statt Öko-Religion, Lebensqualität akzeptieren!

Ein gewaltiges Problem bei Umweltthemen ist, dass sich daran oft religionsartige Vorstellungen festmachen und eine Buß- und Askeseideologie mit Ruf nach strengen Moralregeln propagiert wird, wo es nicht um Reduktion von Umwelt-Schadwirkungen, sondern um den Kampf gegen Feindbilder, die Bestrafung von Sündern und Verzicht, Askese und rigide Einschränkungen als Selbstzweck.

Das müssen noch nicht mal mythologische Vorstellungen von Mutter Erde, Gaja, der Natur als einer Art strafender Gottheit sein - die Verzichts- und Gängelungsideologie grassiert auch in Kreisen, die nicht mythologischen Vorstellungen anhängen.

Klassiker ist das Feindbild Auto. Wohl, weil es auch Mittel gesellschaftlicher Statuskonflikte ist, zur Zurschaustellung von Hierarchien und Status dienen kann, zu Protz, Einschüchterung und Bedrängen missbraucht werden kann, wird es seit über 50 Jahren regelmäßig verteufelt. Umweltprobleme oder Verkehrssicherheit werden vorgeschoben, um Komfort, hohe PS-Zahlen und Geschwindigkeit zu verteufeln. Bei wirklich jedem autobedingten Thema wird nach möglichst rigiden Tempolimits geschrien, egal, ob sie irgendwie sinnvoll sein könnten. Technische Lösungen waren stets besser gegen die Probleme, seien es früher Gurt, Katalysator und Airbag gegen Auspuffgase und Unfalltote, oder heute E-Mobilität.

Die immer mal wieder durchdringende Schikanepolitik gegen Autofahrer, künstliche Behinderungen, hohe Parkgebühren, rote Wellen, bringen kaum Umweltvorteile, versauern aber vielen ihr alltägliches Leben. Das ist eine religionsartige Logik, die Autofahrer als Sünder sieht, die man bei jeder Gelegenheit bestrafen muss, wie um einen zornigen Gott ruhig zu stellen. Mit rationaler Reduktion von Umweltbelastungen hat das nur noch wenig zu tun.

Man soll doch bitte mal akzeptieren, dass das Auto, von Innenbereichen der Großstädte vielleicht abgesehen, entscheidender Bestandteil von Lebensqualität ist und ein Zurückdrängen auf Bus, Bahn und Fahrrad für die meisten ein katastrophaler Verlust wäre. Es muss ausschließlich darum gehen, die vom Auto gebotene Mobilität technisch umweltverträglich zu machen. Ob man jetzt verschwenderische und unnötig umweltschädliche Autos einschränkt, ist ein anderes Thema. Wobei man aber auch bedenken muss, dass z.B. die Motorleistung bei E-Autos kaum noch Auswirkungen auf die Umwelteigenschaften hat, dass rationaler Umweltschutz in Zeiten des E-Autos nicht mehr die 28PS-Nuckelpinne idealisieren darf, wie das oft in den 1970ern noch der Fall war.

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