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  • DerWoDa

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2013

Es ist mir wirklich egal

Wer was im Bett macht. Es ist mir egal, ob sich jmd als Mann/Frau/irgendwas dazwischen, oder irgendwas anderes sieht.

Meine Feststellung ist folgende: Menschen, die sich im falschen Körper fühlen und in die Rolle des anderen Geschlechts schlüpfen, wollen nicht komisch angeschaut werden, wollen sich zeigen, wollen Dinge hören wie "Sie sind ja eine schöne Frau, dass Sie in Wirklichkeit ein Mann sind ist mir garnicht aufgefallen."

Das kann man über Gesetze nicht regeln. Meine Wahrnehmung anderer und mein Sinn für Schönheit und Ästhetik wird ein Gesetz nicht ändern. Eine 190cm Blondine mit Männerstimme, Schniedel, männlichem Körperbau, etc. wird in meiner Wahrnehmung nicht mehr Frau durch ein Gesetz.

Ein Gesetz kann m.E. nur Diskriminierung in Institutionen mindern. Insbesondere in Bezug auf die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Bei Berufen, in welchen dem Arbeitgeber keine Nachteile durch die Einstellung entstehen, sollte der AG diesen Menschen die gleichen Chancen einräumen.

Was mir persönlich auf den Senkel geht, ist die ständige mediale Präsenz des Themas. Das ist ähnlich wie mit den Hautfarben. Die Aufteilung in Schwarz/Weiss/LGBTQXYZ spaltet die Gesellschaft eher. Man kann sich fragen: Wollen wir eine gute Gesellschaft für alle, oder wollen wir uns gegenseitig permanent abgrenzen und Unterschiede statt Gemeinsamkeiten betonen? Für die Menschen, die sich mehr Akzeptanz wünschen, sollte es klar die Betonung der Gemeinsamkeiten sein.

Ich hab mir angewöhnt die Unterschiede nicht mehr zu erwähnen.

Z.B. habe ich einen Kumpel aus Iran. Der ist mit 5 oder so nach DE gekommen. Das ist einfach der A. Ein anderer aus Eritrea. Das ist der J. Ein anderer aus Korea, das ist der D. Ein anderer aus Vietnam, das ist der P. Die C aus der Türkei und die S aus Kurdistan. Die M ist lesbisch und fühlt sich als Mann, der S ist schwul und wohl eher die Frau in der Beziehung.

Mit allen habe ich wunderbaren Kontakt. Die Themen Herkunft und Gender haben nie eine Rolle gespielt. Warum auch? Die haben alle fast ihr komplettes Leben in dieser Gesellschaft verbracht und es sind wunderbare Persönlichkeiten.

Genau 2 mal ist es vorgekommen, dass die sich darüber beschwert haben falsch angesprochen zu werden. Beide Male, wie ich finde zurecht. Das eine Mal folgte vom ggü. eine Entschuldigung, das andere Mal wurde es nicht offen angesprochen, sondern nur mir ggü.

In beiden Fällen hätte ein zusätzliches Gesetzt nicht geholfen. Wie auch? Wenn J. von einem "Vereinskamerad" falsch (beleidigend auf Grund seiner Herkunft, auch wenn es nicht so gemeint war) angesprochen wurde, soll er denjenigen jetzt vor den Kadi zerren? Was bewirkt das im Verein? Der selbstbewusste Hinweis mitsamt Retourkutsche hat gereicht, dass der Kamerad sich einsichtig entschuldigt hat und das a) Nie wieder vorgekommen ist und b) das Verhältnis zwischen den beiden daran gewachsen ist.

Toleranz, Akzeptanz und Respekt sind unterschiedliche Abstufungen des Gesellschaftlichen Zusammenlebens und von der persönlichen Sicht/Erfahrung/Neigung abhängig.

Ein Gesetz ändert da nichts. Das kommt a) von innen und b) durch Lebenserfahrung.

Was man machen kann - und da spreche ich mich eindeutig dafür aus - Alle in jungen Jahren in einen Topf zu werfen und bspw. für 6 Wochen auf ein Segelschiff, ein Workcamp (halbtags gemeinnützige Arbeit, Rest gemeinsame Unternehmungen), o.ä. zu packen. Irgendwas mit einem hohen Grad an Selbstorganisation und klar definieren Aufgaben für den einzelnen, wobei die Summe der Einzelerfolge das Ergebnis für die Gruppe beeinflusst (jeder muss ranklotzen, damit die Gruppe erfolgreich ist).

Das könnte man gesetzlich verankern. Am besten an Stelle der Wehrpflicht und mit internationalem Austausch.

Aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass unserer Regierung nichts an Teambuilding und internationaler Friedensarbeit gelegen ist. Eher das Gegenteil.

Gruß
DWD

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