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  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Re: Elend der bürgerlichen Ökonomie

Pnyx (1) schrieb am 09.11.2021 15:58:

Es ist das übliche Elend des bürgerlichen Ökonomen, er sieht die Realität, kann sie aber nicht interpretieren. Die Gründe für - in kapitalistischen Augen - Wachstums- und Produktivitätssteigerungsschwäche sieht er nicht. Er geht davon aus, dass beides in alle Ewigkeit in gewünschter Weise weitergehen sollte. Von durch Systemaporien verursachten kleinen und grossen Zyklen hat er noch nie gehört oder hält sie unbesehen für Mumpitz.

Die bewusst gedrückte Lohnentwicklung ist nicht Ursache, sondern Folge. Folge einer durch Überproduktion verschärften internationalen Konkurrenz …

Mugiek! https://www.youtube.com/watch?v=gd_V-cxDPmE

Übrigens:

Durchschnittlich beträgt das Wirtschaftswachstum nur noch etwa 1,2 Prozent pro Jahr.

Wer 1,2 Prozent als kümmerlich empfindet, hat sich noch nie Gedanken über Exponentialität gemacht. Und darüber, dass die Welt endlich ist. Und dass wir ökologisch längst im roten Bereich agieren.

Sie verwechseln da:
tendentieller Fall der Profitrate (Symptome Überproduktion+Finanzblasen),
das andere die stoffliche Schranke.

Eine stoffliche Schranke in dem Sinn, daß zu wenig Rohstoffe ist nicht zu sehen.
Natürlich, bei den Stoffkreisläufen der Erde ist die Tragfähigkeit längst überschritten und macht sich zunehmend unangenehm bemerkbar, aber Produktion einschränken tut die noch nicht. Das ist Bestands- % Flußgröße.
https://en.wikipedia.org/wiki/Planetary_boundaries
Die gegenwärtigen Turbulenzen sind solche der internationalen Logistik und Warenzirkulation.

Fall der Profitrate betrifft die Wertverwertung des eingesetzten Kapitals. Da ist die Ursache die [b]wachsende oraganische Zusammensetzung[/b des Kapitals. Da ist am asymptotischen Ende ein 1ziger Kapitalist der mit 1em Arbeiter alles herstellt und gern noch an Außerirdische verkaufen möcht (aber nicht kann wegen iss nich).
Das zeigt sich auch am Fall der Zinsrate, ein Deutscher Paul Schmelzing hat sich die Mühe gemacht.
https://www.newstatesman.com/politics/economy/2020/05/falling-interest-rates-capitalism-economic-downturn-future-solutions
https://youtu.be/KGuaoARJYU0?t=41m00s#Blyth_Zinstrend

Der erste Post (ich les von hinten) der nicht die Ausländer ursächlich sieht.

Alexander Horn, von dem ich nur eine Vortrag bei der Hayek-Gesellschaft gefunden hab https://www.youtube.com/watch?v=0RmK982HLpo ist offensichtlich der Auffassung die pöhse Politik sei dran schuld und könnte Wachstum herbeiregieren.
Aber wie das konkret gehen soll, davon schreibt der nix.
Bullshitter, Laberfritze, Buchverkäufer, Kapitalismuskritik eines dummen Kerls der glaubt es fehlt nur am richtigen Führer.

Ahha ja, die Zombieunternehmen verstopfen den Markt, der Staat soll die pleite gehen lassen. MaW, das Kapital stößt an die Schranken der Konkurrenz.
Das war doch schon mal die Ursache vom Ende des Wirtschaftswunders, erste Nachkriegsrezession iirc 1963. Es mangelt an Optimismus. Am Ende liegts an der Püschologie des Individuums und seiner Risikoaversion.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.11.2021 21:26).

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