Sikkimoto schrieb am 09.11.2021 19:15:
yamxs schrieb am 09.11.2021 18:01:
Das Hauptprobblem sind aber nicht zu neidrige Löhne, sondern zu hohe Abgaben auf den Faktor Arbeit.
Da wo wirklich Mangel herrscht ist das Problem eher Schichtarbeit oder generell ungeregelte Arbeitszeiten, ein zu hohes Arbeitspensum, mangelnde Sicherheit, mangelnde Wertschätzung. Das kann man zu einem gewissen Grad durch Lohnerhöhungen ausgleichen, aber Geld ist eben auch nicht alles.
Die Leute die zB die Pflege verlassen nehmen dafür größtenteils Mindereinnahmen in Kauf. Hauptsache raus aus diesem Umfeld.
Die Facharbeiter in der Industrie springen alle ab sobald sie irgendwo eine nette Bürostelle bekommen. Niemand will bis zur Rente Schicht fahren und und irgendwo im Dreck schwitzen wenn er stattdessen auch in "Meetings" Kaffee trinken und Bullshit labern kann.
Wenn Kaffee trinken und BS labern mit Mindestlöhnen "belohnt"wird und harte Arbeit mit hartem Geld und harter Rente (inklusive verkürzter Lebensarbeitszeit und vorgezogenem Renteneintritt, wie früher in Berufen wie Bergmann und so üblich), spielt sich das Verhältnis blitzschnell ein.
Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.
Auch in Unternehmen.
So ein unterbelichteter überbezahlter Kaffetrinker ist doch zu jeder Untat mißbrauchbar, weil er weiß, wie wenig er kann. Absolut hörig (gehorsam ist der falsche Ausdruck) und systemerhaltend.
Das Argument mit den zu hohen Abgaben auf die Löhne ist längst überholt. Die Abgaben sind nur in RELATION zu dem zu kleinen verbleibenden Lohnanteil zu hoch. Wenn die Löhne angehoben werden, kann der prozentuale Anteil der Abgaben proportional gesenkt werden, damit sie absolut gleich bleiben.
Das würde natürlich zu einem Kaufkraftanstieg und damit Konjunkturpush führen.
Ist wohl aber eher nicht so erwünscht, würde den Profitanteil verkleinern. Dumm gelaufen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.11.2021 21:49).