Ich habe TU- Dipl-Ing Maschinenbau studiert, dazu bis zum Vordiplom parallel Elektrotechnik, dazu später parallel zur Arbeit noch Elektronik in Abendkursen. Also ziemlich fit in dem ganzen technischen Bereich. Dazu hatte ich eine damals 29 jährige Berufserfahrung mit 10 Jahren als Abteilungsleiter/Konstruktionsleiter in diversen Firmen.
Habe dann 2009 ein eigenes Ingbüro aufgemacht und den höchsten Stundensatz den ich hart verhandeln konnte war 35 E/h. An-und Abreise zum Kunden sowie Unterkunft und Verpflegung selber zu bezahlen. Netto kam ich dann nach Steuern und Sekretärin und Büro etc so etwa auf den Mindestlohn.
Habe eine Doppelhaushälfte mit undichten Velux-Fenstern, mal einen Dachdecker beauftragt, Gesellenstunde 45E, Azubistunde ca 35E, dazu dann An- und Abreise und Material.
Also, wer im Moment sich dick & fett verdient sind die Handwerker und Facharbeiter.
Wer ganz unten auf Toilettenputzfrau-Niveau mit Domestosflasche agiert sind die hochqualifizierten, die Dipl-Ings und Abteilungsleiter aus den ganzen Pleite gegangenen Firmen. Es gibt ja kaum eine die nicht mitten drin ist in Konkurs, Fusion, Sanierung, Gesundschrumpfen, Verkauf an einen Investor etc.
Der Abteilungsleiter hat heute einen Wert den man gut mit einer Aluleiter oder Klappleiter vergleichen kann.
Und warum? Weil ganze Branchen kaputt gemacht wurden, zB Windkraft mit 40'000 Leuten, und die Autobranche entlässt und die Zulieferer ebenso, Die Masse an Not-Selbständigen drückt den Preis. Denn arbeitslos melden kann sich ein Dipl-Ing nicht. Da könnte er sich auch gleich ein Pappschild malen "ich bin ein faules Schwein, kleiner Sachbearbeiter, keine Ahnung von nix". Arbeitslos ist nur für den Maurer bei Schlechtwetter, ein paar Monate bis die Sonne wieder scheint und der Betonmischer wieder brummelt.
So invertieren sich Gesellschafts-Strukturen