ollid schrieb am 10.11.2021 14:45:
Wenn man meint durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen alleine 500.000 zusätzliche Arbeitsplätze in der Pflege schaffen zu können, dann sollte man schon eine ungefähre Ahnung haben wo die 500.000 Jobs dann umgekehrt abgebaut werden sollen. Die Arbeitskräfte fallen ja nicht vom Himmel.
Klar fallen Arbeitskräfte vom Himmel, wir haben zum einen Millionen Arbeitslose - die nur etwas Motivation benötigen.
Zum anderen gibt es Kinder und weniger wichtige Berufe. Irgendwann hört halt die höhe des Lohns auf, weil dann macht man es halt nicht.
Beispiel:
Es fehlen Informatiker.
Ein Projekt soll umgesetzt werden und bringt 200k. Dauer ca. 228ET.
Entweder zahlen die Auftraggeber mehr oder die Lohnhöhe des Informatikers ist irgendwo um die 100k begrenzt.
Findest du zu diesen Umständen nichts - dann gibt es auch kein Projekt.
Du hast einen Fachkräftemangel - aber nicht unbegrenzt. Auch die Pflege hat ihre Grenzen, man kann nicht unendlich viel bezahlen. Hier kommt auch noch dazu, dass wir hier ganz Leute pflegen, die zuvor nie in Deutschland lebten oder hier eingezahlt haben ... die Solidarität hört auch irgendwann auf. Ich glaube wenn die Deutschen explizit wüssten, wieviel sie für Arzttourismus zahlen, die würden im Dreieck springen.