Natürlich ist Selenskyi enorm unter Druck, sicher sehr gestresst, müde und zermürbt.
Selenskyi fährt dieselbe Linie vom ersten Tag der Invasion an. Er hat keinen Deut daran geändert. Wenn du also Veränderungen wahrnimmst, dann, weil du dich selbst veränderst; womöglich nach dem Nachlassen der ersten gedankenlosen Euphorie zur Ratio zurückkehrst.
Aber er sollte sich hier besser verkaufen, als mit Nazis zu werben.
Wie gesagt: Das macht Selenskyi von Anfang an. Sogar schon davor, wenn man bedenkt, welche Gesetze er, zum Teil am Parlament vorbei, sofern er Widerspruch zu erwarten hatte; gemeinsam mit seinem "Nationalen Sicherheitsrat" (dessen Zusammensetzung ebenfalls sehr interessant ist).
Das immer offenere gemeinsame Auftreten mit ASOW und anderen Nazis ist dem Westen zu danken: Berichtete der Westen einst noch offen und halbwegs realistisch über die Nazi-Probleme in der Ukraine (ZDF, Tagesschau, etc. haben gerade in 2014/2015 sehr ausführlich darüber berichtet); hält man sich nun aus Propaganda-Gründen sehr zurück und beliefert die Nazis nicht nur mit Geld und Waffen, sondern mindestens bis zum Kriegsbeginn auch mit militärischem Know-How, etwa in Bezug auf "Befragungstechniken" (CIA-Ausbildung, Googlen!) oder im Guerilla-Kampf.
Wer so unterstützt wird, der hat keinen Grund, sich zu verstecken.
Nazis sind immer und überall scheisse. Dass Nazis scheisse sind, wissen die ja sogar selber, weshalb sie nicht so genannt werden wollen.
Nicht wirklich. Als ASOW gegründet wurde, scheute man keinen Bezug zu den Vorläufern, darunter RONA und die SS-Verfügungsdivision Drittes Reich, die beide für grausamste Kriegsverbrechen berüchtigt waren. Selbst die SS hatte übrigens seinerzeit Probleme mit den ukrainischen Divisionen, die wegen ihrer Nähe zu Bandera (ein Nationalheld in der Westukraine) auch abfällig "Banditen" genannt wurden.
Diese Bezunahme änderte sich erst ab 2016; und selbst dann nur schwerfällig. Dabei wurde nicht der Ideologie, wohl aber der auffälligsten Symbolik zuleibe gerückt: Aus der Wolfsangel, die - gespiegelt - von der SS-Verfügungsdivison Drittes Reich übernommen wurde, wurde die Behauptung, es handle sich angeblih "doch nur um die Buchstaben N und I, die für "Nationale Idee" stünden. Wohlgemerkt in einem Land, in dem Kyrillisch üblich ist, also "HI" die korrekten Buchstaben wären, .... würde man sich nicht an die deutsche Tradition anlehnen wollen.
Andere Bezugnahmen, die im Westen weniger auffällig sind, wurden hingegen verstärkt. So wurde beispielsweise unter Selenskyi der Gruß "Slawa Ukraini!" (Heil der Ukraine!) im Militär verpflichtend, obwohl - oder gerade weil - er der Lieblingsgruß der alten ukrainischen Nationalisten und Faschisten war. Auch über das Verbot der russischen Sprache - ebenfalls unter Selenskyi - wurde im Westen nur beiläufig berichtet, obwohl annähernd 70% der Ukrainer ukrainisch und russisch sprechen; im Ostteil des Landes sogar annähernd 40% nur russisch.
Diese und zahlreiche andere ultra-nationalistischen - vulgo: faschistischen - Bestrebungen sind dem Westen zwar nicht willkommen, zumindest aktuell nicht, weil sie das Bild der reinen, für westliche Werte kämpfenden Ukraine beschmutzen, werden aber seit geraumer Zeit eben deshalb schlicht totgeschwiegen oder bestenfalls auf Seite 4 in Feigenblatt-Zweizeilern "berichtet".
Wer so unterstützt wird, der hat keinen Grund, sich zu verstecken, oder?!