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  • carlimero

120 Beiträge seit 07.04.2022

Re: Hast du etwa LABOR gesagt? ;-)

crumar schrieb am 08.04.2022 10:36:

Warum soll ich "click-bait" lesen, wenn außer "click-bait" nichts mehr drin steht?

Ich kann Dir nur sagen, was der produktive Sinn von click-bait ist.
Nämlich das permanente Setzen neuer emotionaler Trigger zur effektiven Blockierung eigenen Nachdenkens beim Zielpublikum.

Wer sich darauf einlässt, läuft irgendwann wie ein ferngesteuerter Roboter - zumindest in der idealen Welt von dazu tätigen Think-Tanks, und auf Basis der Erkenntnis, mit welchen Mitteln man Menschen am effektivsten manipuliert.

Alles nichts Neues seit Ed Bernays, und in x Büchern ausgewälzt. Das Problem: die liest nur, wer das ohnedies schon erkannt hat. Das ist wie predigen vor einer Gemeinde von Gläubigen (Volker Pispers hatte das auch mal ähnlich für seine eigene Tätigkeit formuliert).

Und ja, die asozialen Medien sind ein für derartige Manipulation einerseits sehr geeignetes Medium. Auf der anderen Seite sind sie aber auch ein schlecht durchgängig kontrollierbares Medium, welches somit eben auch alternativen Sichtweisen eine Verbreitungsplattform bietet - im Gegensatz zu den alten Massen-"Qualitätsmedien", die zentral gesteuert und kontrolliert werden können.

Twitter ist halt wie Stammtisch, da kann auch jeder Denkbefreite seinen Sermon absondern und findet womöglich Epigonen. Wer medienkompetent Medien konsumiert, sollte auch sowas wie Twitter produktiv nutzen können... die spannende Frage ist eher, wie medienkompetent der übliche User ist, und wie die vorsätzliche Polarisierung darauf wirkt.

Das exakt gleiche Problem hat sich aber in den letzten 2 jahren auch massiv mit den "Qualitätsmedien" verschärft. Was bei nicht wenigen (mir inklusive) zu einer drastischen Reduktion des Medienkonsums geführt hat.

Ein Limit von 1x am Tag sogenannte "Nachrichten" macht den Alltag gleich deutlich entspannter.

Nach meiner Meinung liegt das Problem bei Twitter und Co ähnlich gelagert. Nicht das Medium an sich ist wirklich das Problem, sondern die Frequenz der Nutzung. Ist wie bei weichen Drogen.

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