q2w3 schrieb am 08.04.2022 20:53:
Dann bliebe zu fragen, ob all die Erziehungsbemühungen seit anno '45 so vergeblich waren, das deutsche Volk gegen populistische Propaganda zu immunisieren, ist die Propaganda einfach so viel besser inzwischen, oder ist das eh alles nur viel heiße Luft und Lippenbekenntnisse?
Du übersiehst da allerdings die insbesondere seitens der CIA ab den 50ern unternommenen Anstrengungen, die Manipulierbarkeit noch besser zu verstehen und zu nutzen. Die hatten da diverse "spannende Projekte", und obendrein seitdem ganz gezielt überall in den Vasallenstaaten in den Medien ihre Minions installiert.
Und auch die wissenschaftliche Verhaltensforschung ist ja um Einiges fortgeschritten seit Ed Bernays, und damit auch das Verständnis für manipulative Mechanismen.
Füge da jetzt noch die enorme Verdichtung im Medienmarkt und die Verdichtung der medialen Erreichbarkeit 24/7 - und zwar global - hinzu.
Zu Adolfs Zeiten gabs Zeitungen, Plakate, Kundgebungen, Radio.
Heute kommt dazu 24/7 TV und Internet (die Macht von Bildern !), und all das in der Hand von weltweit einer Handvoll Konzernen.
Es gab mehrere Veröffentlichungen in den letzten 2 jahren, die am Beispiel Corona zu der Erkenntnis kamen (oder behaupteten), das etwa 1/3 der Rezipienten über die veröffentlichte Meinung gezielt radikalisierbar gewesen sei ("Impf-Fanatiker"), bei 1/3 dadurch eher das Gegenteil erreicht worden sei ("Corona-Leugner") und das restliche Drittel opportunistisch jeweils dahin tendiere, wo der Wind herweht, bzw der Druck ausgeübt wird.
Weshalb die Systemmedien den Mainstream der öffentlichen Meinung abzubilden behaupten - tatsächlich aber nur die Herrschaft über die veröffentlichte Meinung ausüben. Den Unterschied zu verstehen ist fundamental.
Der statistische Mensch heute dürfte sich tatsächlich kaum in seinem Verhalten von dem unterscheiden, der vor Jahrhunderten unterwegs war. Nur die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Und seine Erreich- und damit Ansprech- und dadurch potentielle Manipulierbarkeit.