Eigentlich hat die seit noch nicht einmal einem Jahr amtierende ukrainische Regierung gar nicht so schlecht agiert, zumindest stiegen die Reallöhne und "hot money" floss in Milliardenhöhe in ukrainische Staatsanleihen. Deshalb überrascht es, dass die Regierung ohne wirklichen Grund nun stark umgebildet wird. In der Vergangenheit hielten sich Regierungen (z.B. Yazeniuk) unter deutlich schlechteren Vorzeichen länger.
Der Weltwährungsfonds verlangt als Voraussetzung für die Vergabe weiterer Kredite, dass die ukrainische Staatsführung eine Rückgabe der PrivatBank an Kolomoiskij ausschließt.
Außerdem will der IWF die Öffnung der landwirtschaftlichen Grundstücke für ausländische Investoren - bei der Bevölkerung sehr unbeliebt und im Parlament kein Selbstgänger. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Allerdings ist in der guten alten Chaos-Ukraine wenig in Stein gemeißelt, und nichts sicher prognostizierbar. Man wird deshalb wie immer abwarten müssen, ob sich mit der neuen Regierung hier etwas tut.