Porcupine17 schrieb am 12.02.2024 08:59:
Wie ich bei meinem Besuch in der Ukraine feststellte, war bereits vor dem Scheitern der letztjährigen Offensive eine beträchtliche Minderheit der Ukrainer bereit, unter vier Augen zu sagen, dass die Ukraine einen Kompromiss mit Russland eingehen und den Verlust dieser Gebiete in Kauf nehmen sollte, wenn die Alternative ein jahrelanger Krieg und Hunderttausende von Toten ohne realistische Aussicht auf einen Erfolg dieser Opfer wäre.
Vielleicht wäre es vernünftig sich auf dieser Basis zu einigen. Nur: Russland fordert mehr. Die kompletten Abtretung der Oblast Kherson und Zaporishia, inklusive dem von den Ukrainern zurückeroberten Kherson und Zaporishia, welches die Russen nie hatten. Sind die Ukrainer bereit auch das mitzutragen? Ansonsten wollen sie eine Lösung die einfach nicht im Angebot ist.
Selensky hatte die absolute Macht und es in der Hand, die Entwicklung zur heutigen Situation zu verhindern. Mit einem Autonomieangebot an Donezk + Luhansk und einem Neutralitätsmodell ähnlich Österreich hätte er Rußland den Wind aus den Segeln nehmen können und vermutlich auch die Unterstützung des "globalen Südens" gehabt. Seine Umsetzung vom Wahlversprechen "Beendigung des Konflikts" ist aber gründlich in die Hose gegangen.
https://www.boell.de/de/2019/09/13/selenskyjs-absolute-mehrheit-gefahr-fuer-den-ukrainischen-parlamentarismus
Jetzt wird der Deal immer schlechter oder aber seine Unterstützer gehen all in und Russland knickt ein. Kann aber auch schiefgehen und wir haben WK3.