DrM schrieb am 03.09.2024 12:03:
Semsemnamm 04 schrieb am 03.09.2024 11:38:
DrM schrieb am 03.09.2024 11:12:
Semsemnamm 04 schrieb am 03.09.2024 11:02:
Du hast geschrieben, der Einsatz von A-Bomben zur Verteidigung sei in Ordnung.
So sieht es die Welt.
So weit würde ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. "Die Welt" besteht aus weit mehr als nur der westlichen Hemisphäre.
Ja, und insbesondere die chinesische Atomdoktrin ist noch wesentlich strikter als die russische, es geht also mitnichten nur um die Sicht der westlichen Hemisphäre!
Ich meinte nicht unbedingt Länder, die selbst Atomwaffen besitzen. Es ging ja um die Frage, wie der Einsatz von Atomwaffen zur Verteidigung bewertet wird. Und ich bezweifle sehr stark, dass "die Welt" das mehrheitlich in Ordnung findet.
Das einzige, was man der Existenz von Atomwaffen überhaupt abgewinnen könnte, und selbst das ist mehr als fragwürdig, ist das berühmte "Gleichgewicht des Schreckens". Allein die Existenz von Atomwaffen stellt ein unvorstellbar hohes Risiko dar.
Korrekt! Aber nur das "Gleichgewicht des Schreckens" verhindert ihren Einsatz.
Korrektur: Das Gleichgewicht des Schreckens hat bisher ihren Einsatz verhindert. Ob das so bleibt, das ist ja gerade die Frage.
Der Name Stanislav Petrov sagt dir was?
Sicher.
Das Problem ist: solange es Atomwaffen gibt, ist das einzige, was uns vor ihrem Einsatz schützt das Gleichgewicht des Schreckens. Und das besonnene Vorgehen des Westens.
Die Russen haben ja ihre Atomraketen schon nach Weißrussland verlegt und bedrohen mehrere europäische Hauptstädte nuklear mit Vorwarnzeiten von unter 5 Minuten...
Wie gesagt, vor einem Atomkrieg aus Versehen schützt uns auch kein Gleichgewicht des Schreckens mehr. Lediglich die sofortige Vernichtung aller existierenden Atomwaffen kann das erreichen.
Was die Atomraketen in Weißrussland angeht, so stellt sich immer die Frage Aktion/Reaktion. Die Russen haben bisher stets nur reagiert. Sie haben damals in Kuba reagiert (auf westliche Atomwaffen in der Türkei), sie haben in Kaliningrad reagiert (auf den "Abwehrschild" in Polen und Rumänien). Es sind auch nicht die Russen, die immer näher an die NATO ranrücken, es ist die NATO, die immer näher an Russland ranrückt.
Ich würde es sogar andersrum sehen als du: Das besonnene Vorgehen der Russen hat uns vor viel mehr Schlimmerem bewahrt. Der Westen geht ja nicht gerade besonnen vor. Die neuesten Pläne zur Stationierung neuer US-Raketen in Deutschland sind ein deutlicher Beweis dafür. Es ist eine völlig unnötige Provokation.