Werner213 schrieb am 31. Juli 2011 14:19
> Rocky3819 schrieb am 31. Juli 2011 12:31
>
> > In einem Krieg gibt es kein Gut oder Böse.
> Versteh ich nicht. Gerade im Krieg gibts doch
> den bösen Feind, den man zu Recht fertigmachen
> darf und muss. Die Feindbildpflege ist doch
> der Kern der Kriegspsychologie.
Das ist ja genau das, was ich meine. Es gibt keinen "objektiven"
Feind, was unabhängiges Denken schwierig bis unmöglich macht.
>
> > Es gibt kein Kampf "gegen
> > den Terror", "fürs Volk", "für die Freiheit" oder ähnliches.
> Erleben wir doch gerade, in Libyen zum Schutz
> der Menschen dort, werden die bebombt.
> Da helfen auch keine Anführungszeichen.
Nun, wenn du schon den Menschenschutz betonst, warum verneinst du
dann gerade weiter unten menschenfreundliche Zwecke Sarkozys?
>
> > Gaddafi geht gegen sein eigenes Volk.
> Das ist keine Tatsache, sondern die prinzipielle
> Bestreitung der auswärtigen Herrschaft.
> Was würdest du sagen, wenn z.B. die USA
> angesichts von S21-Protesten die Auskunft
> erteilen würden, da gehe der deutsche Staat
> gegen sein Volk vor?
> Merkst du den Frontalangriff von aussen,
> dass da einem Staat die Legitimation komplett
> abgesprochen wird, angesichts von inneren
> Angelegenheiten die einem anderen Staat nicht
> passen?
Sicherlich wird einem Staat die Legitimation abgesprochen, aber in
diesem Fall sehe ich doch noch einen großen Unterschied zu S21: dort
kommt es in der REGEL NICHT zu Waffengewalt, geschweige denn zu einem
Krieg. Wogegen in Libyen bereits vor dem NATO-Eingriff tausende
Aufständische abgemetzelt wurden. Für mich hat ein Volk das Recht,
sich selbst zu bestimmen. Wo die Grenze zur menschlich notwendigen
Selbstbestimmung ist, bestimme ich für mich selbst. Und die war in
Libyen nun mal merklich unterschritten.
>
> > Man kann nur hoffen, dass die
> > Welt durch den NATO-Eingriff eben doch ein Stück besser wird.
> Gehts noch. Wie blauäugig muss man sein,
> um Sarkozy/NATO etc. menschenfreundliche
> Zwecke zu unterstellen. Nicht mal als
> Kollateralschaden kommt da eine
> "bessere Welt" raus.
Ich habe nie Sarkozy bzw. der NATO menschenfreuntliche Zwecke
unterstellt. Nur, dass eben trotz wirtschaftlicher Interessen ein
freieres Libyen als "Nebenprodukt" zumindest theoretisch anfallen
KÖNNTE. Und die Hoffnung darauf stirbt bekanntlich zuletzt. Zumindest
ist es, wenn du mir in diesem Falle widersprichst, deine Bringschuld,
mir darzulegen, warum dies in nicht sein kann.
> Rocky3819 schrieb am 31. Juli 2011 12:31
>
> > In einem Krieg gibt es kein Gut oder Böse.
> Versteh ich nicht. Gerade im Krieg gibts doch
> den bösen Feind, den man zu Recht fertigmachen
> darf und muss. Die Feindbildpflege ist doch
> der Kern der Kriegspsychologie.
Das ist ja genau das, was ich meine. Es gibt keinen "objektiven"
Feind, was unabhängiges Denken schwierig bis unmöglich macht.
>
> > Es gibt kein Kampf "gegen
> > den Terror", "fürs Volk", "für die Freiheit" oder ähnliches.
> Erleben wir doch gerade, in Libyen zum Schutz
> der Menschen dort, werden die bebombt.
> Da helfen auch keine Anführungszeichen.
Nun, wenn du schon den Menschenschutz betonst, warum verneinst du
dann gerade weiter unten menschenfreundliche Zwecke Sarkozys?
>
> > Gaddafi geht gegen sein eigenes Volk.
> Das ist keine Tatsache, sondern die prinzipielle
> Bestreitung der auswärtigen Herrschaft.
> Was würdest du sagen, wenn z.B. die USA
> angesichts von S21-Protesten die Auskunft
> erteilen würden, da gehe der deutsche Staat
> gegen sein Volk vor?
> Merkst du den Frontalangriff von aussen,
> dass da einem Staat die Legitimation komplett
> abgesprochen wird, angesichts von inneren
> Angelegenheiten die einem anderen Staat nicht
> passen?
Sicherlich wird einem Staat die Legitimation abgesprochen, aber in
diesem Fall sehe ich doch noch einen großen Unterschied zu S21: dort
kommt es in der REGEL NICHT zu Waffengewalt, geschweige denn zu einem
Krieg. Wogegen in Libyen bereits vor dem NATO-Eingriff tausende
Aufständische abgemetzelt wurden. Für mich hat ein Volk das Recht,
sich selbst zu bestimmen. Wo die Grenze zur menschlich notwendigen
Selbstbestimmung ist, bestimme ich für mich selbst. Und die war in
Libyen nun mal merklich unterschritten.
>
> > Man kann nur hoffen, dass die
> > Welt durch den NATO-Eingriff eben doch ein Stück besser wird.
> Gehts noch. Wie blauäugig muss man sein,
> um Sarkozy/NATO etc. menschenfreundliche
> Zwecke zu unterstellen. Nicht mal als
> Kollateralschaden kommt da eine
> "bessere Welt" raus.
Ich habe nie Sarkozy bzw. der NATO menschenfreuntliche Zwecke
unterstellt. Nur, dass eben trotz wirtschaftlicher Interessen ein
freieres Libyen als "Nebenprodukt" zumindest theoretisch anfallen
KÖNNTE. Und die Hoffnung darauf stirbt bekanntlich zuletzt. Zumindest
ist es, wenn du mir in diesem Falle widersprichst, deine Bringschuld,
mir darzulegen, warum dies in nicht sein kann.