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  • tertium non datur

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2001

Re: Kohle sollte kein Problem sein, aber Koks

Charonhb schrieb am 03.03.2017 15:35:

Den Weltmarkt für Steinkohle beherrscht seit Jahrzehnten vorallem Südafrika mit konkurrenzlosen Dumpingpreisen. Dies hat in Deutschland ab 1970, trotz Subvention, die schleichende Schließung fast aller Steinkohlebergwerke erzwungen.

Kohle könnte die Ukraine bzw. die Unternehmen dort, theoretisch günstig importieren.

Der größte Hochofen der Ukraine, in der Mitte des Landes in der Örtlichkeit Krywyj Rih, braucht aber vor allem Koks, welches in Kokereien aus Kohle erzeugt wird. Koks wird aber weltweit nicht exportiert sondern überall auf den lokalen Verbrauch zugeschnitten lokal produziert.

Da wird der indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal, dem das Stahlwerk dort mittlerweile gehört, den Großbetrieb wohl erstmal stilllegen müssen. Das wird die Ukraine schon mal 10% ihres BiP kosten und vermutlich auch noch viele verarbeitende Betriebe mitreißen die auf diese lokale Stahlversorgung angewiesen sind.

Angewiesen einerseits weil der Weltmarkt angesichts der (glorreichen) Wirtschafts- und Finanzpolitik der Ukraine vermutlich nur gegen 100% Vorkasse + Versicherung irgendwas dort hin liefern würde und andererseits die Ukraine und ihre lokale Wirtschaft bekanntlich schon lange "pleite" ist.

Danke für die Infos.

Zum Kohlepreis hatte ich allerdings gelesen, dass die Donbass-Kohle immer noch wesentlich billiger wäre, als die vom Weltmarkt. (Irgendwas zwischen der Hälfte und 2/3 des Weltmarktpreises)

Edit: Und ist nicht ein Hochofen, wenn er erst mal heruntergefahren ist, "kaputt" bzw. muss aufwändig wiederhergestellt werden?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.03.2017 15:55).

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