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  • schtonie

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Re: Jugoslawien und Ukraine, zeigen was die Russen vom Westen zu erwarten haben

exkoelner schrieb am 13.06.2022 10:10:

Die Abläufe scheinen einem simplen, aber effizienten Muster für die Zerstörung bestehender Staatlichkeit zu folgen. Die einseitige Förderung von besonders nationalistischen Kräften, mit großer Nähe zu faschistischem Gedankengut, scheint ideal um ethnische Konflikte zu schüren und Länder von innen raus zu sprengen.
Dank des im Artikel geschildertem detaillierten Ablauf, kann man nachvollziehen wie das ablief, Die Diskriminierung von ethnischen Minderheiten, deren Sprache war immer der Beginn, führte in Folge fast automatisch zu Abspaltungstendenzen der Unterdrückten, die dann in einem Bürgerkrieg von der jeweiligen Mehrheit gewalttätig unterdrückt wurden.
Mich wundert es jetzt noch weniger, das die Ukraine nach dem von der EU/USA lanciertem Maidan-Putsch, als erstes nichts besseres zu tun hatte, als Russisch als zweite Amt- und Schulsprache zu unterdrücken und zu verbieten. Das war keine dumme, ungeschickte Maßnahme, wie sie, wenn überhaupt mal kurz in den MSM erwähnt wurde - sondern ein gezielt plazierter Spaltpilz um diese ethnischen Konflikte hochzukochen. Gefolgt von weiteren Maßnahmen, die nicht auf Konfliktlösung, sondern spalten angelegt sind, kriegt man das wohl ganz gut hin. Irgend welche Arschlöcher, die faschistisches Gedankengut in sich tragen, findet man wohl überall - und wie wir zunehmend erleben dürfen, auch hier - wobei ich Zweifel habe, ob die wirklich gefährlichen Spalter mit faschistischen Tendenzen hier, die sind, den man das medial gerne unterstellt.

Dieselbe Nummer hat man in Syrien probiert, und dazu "ethnische Minderheiten" aus dem Terror-Umfeld, die sich gewalttätig separieren wollten, aus dem Ausland importiert hat. Von unseren Medien ja ständig "Rebellen" genannt, um den Ursprung dieser Importe, der us-geführte "war on terror" zu verschleiern. Das Russland sich dann da eingemischt hat, wundert bei diesem Kontext nicht mehr - nach Libyen und diversen weiteren Konflikten, ist dieser Ablauf den Russen sicher klar gewesen.

Russland als Vielvölker-Staat, aber natürlich auch China, befindet sich daher in einer ständigen Bedrohung durch vom Westen lancierten Abspaltungs- und künstlich gepuschten Zerfallsprozessen, die wie die anderen Fälle zeigen, für die Mehrheit der Bevölkerung nichts gutes erwarten lässt. Und gleichzeitig predigt die EU offiziell im eigenem Zuständigkeitsbereich das genaue Gegenteil ...

Operation "Timber Sycamore" nannte sich die von der CIA geführte Operation gegen Syrien ab 2012. Selbstverständlich findet sich dazu in deutschsprachigen Medien fast nichts. Wenig verwunderlich, haben die allermeisten Medien hierzulande von "Moderaten Rebellen" oder der "freien Syrischen Armee" fabuliert.

Washington wird in Taiwan wahrscheinlich ähnliches probieren wie seit 20 Jahren in der Urkaine. Allerdings habe ich erhebliche Zweifel, dass China sich ein solches Spiel auch nur ansatzweise so lange gefalllen lässt wie Moskau die letzten 2 Jahrezehnte. Gerade gestern war beispielsweise von den Chinesen zu hören, dass sie unmittelbar militärisch reagieren werden, wenn die USA sich in irgend einer Weise in Tainwan "engagieren" sollten.

Nebenbei ist China nicht das deutsche Reich oder das kaiserliche Japan. Eine militärische Auseinadersetzung mit Russland auf russischem Boden wäre für die USA konventionell schon kaum zu gewinnen. Nuklear erst recht nicht. Was glaubt man den in Washington, was man im Konflikfall gegen China würde ausrichten können? Wenn China seine gesamte "Werkbank" auf Krieg umstellt und das ohnehin deutlich autoritärere China seine 1,4 Mrd Bürger auf Kriegskurs trimmt...? Selbst wenn einzelne Waffensysteme der USA den chinesischen noch überlegen sind. Bei der schieren Manpower hätten die USA zumindest konventionell gegen China nicht den Hauch einer Chance auf Erfolg. Oder man setzt halt Massenvernichtungswaffen in einer Dimension ein, bei welcher die Verwüstungen und der Blutzoll des zweiten Weltkriegs wie ein Kindergeburtstag aussähen...

Was wir derzeit life m.E. nach beobachten können, ist ein US Imperium, welches seinen Zenit überschritten hat und sich seit Jahren bereits auf dem absteigenden Ast befindet. Ein in solchem Zustand befindliches Imperium ist ein sehr gefährlicher Zustand. Vor etwas mehr als 100 Jahren gab es einen ähnlichen Zustand zwischen dem british Empire und einem wirtschafltich aufstrebenden deutschen Kaiserreich. Wie das ausgegangen ist, ist Geschichte aber es dient sehr anschaulich als Beispiel, zu welchen Dimensionen ein solcher Konflikt wachsen kann.

In meiner Wahrnehmung läuft das auf zwei Perspektiven hinaus. Entweder die anglo-amerikanische Elite akzeptiert endlich, dass ihnen der Planet nicht alleine gehört und sie mit anderne Staaten nun mal Komprisse auf Augenhöhe schließen werden müssen oder sie werden, und zwar diesmal mutmaßlich auf eigenem Boden, durch Waffengewalt dazu gezwungen werden. Ich befürchte leider, dass es auf letzteres hinaus laufen wird.

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