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  • FIAE-Flix

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Re: Wenn man die NATO Einmischung in Serbien damals falsch fand

Der Weisse schrieb am 12.06.2022 16:58:

Das wäre nur ein billiges Lippenbekenntnis. Wenn man "die NATO Einmischung in Serbien damals falsch fand", müsste man zuallererst einmal dafür eintreten, daß alle Folgen dieses damaligen Fehlers rückabgewickelt und entschädigt würden.

Entschädigungen wären sicher denkbar (und indirekt wird es die im Falle einer Orientierung hin zum EU Beitritt sozusagen auch geben, nur eben in Form von Subventionen) Rückabwicklung eher nicht, ausser man will erneut dort Krieg. Die Frage ist aber auch: Wer findet das überhaupt ausser Serbien falsch und gleichzeitig die Einmischung Russlands in der Ukraine ebenso? Ansonsten wird das mit der Bewertung schon wieder schwierig ,)

Und derst _danach_ dürfte man den gleichen Maßstab an Russland anlegen.

Was aber auch nichts anderes bedeutet, als dass die Bewertung Russlands (und eigentlich jedes anderen Staates der den Einmarsch in der Ukraine nicht verurteilt) der Abspaltung des Kosovo etc. quasi rückwirkend ebenso delegitimiert wird. Wie viele bleiben jeweils übrig, die entweder beides oder keine der Aktionen verurteilt haben? Deren Meinung wäre dann wohl relevant um das zu bewerten.

Wobei das alles voraussetzt, dass man es 1 zu 1 für vergleichbar hält. Ich sehe das nicht wirklich so.

P.s.: Selbstverständlich müsste nach gleicher Logik Russland erst mal die Osteuropäer für die Jahrzehntelange Unterdrückung entschädigen und sich für deren Sicherheitsinteressen und Eigenständigkeit stark machen, bevor man mit den eigenen auf Kosten dieser Staaten argumentiert oder ähnliches für Teilmengen dieser Länder einfordert. Und naja, Tschetschenien etwa wirft da ähnliche Glaubwürdigkeitsprobleme auf. Wenn man so anfangen wollte, sieht Russland da am Ende jedenfalls nicht weniger verlogen aus.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.06.2022 17:34).

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