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  • Wuppdika

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Re: Die Gesellschaft gibt Paaren mit Kindern wenig, und Alleinerziehnde Ohje..


Peter Brülls schrieb am 26. Dezember 2012 16:31
> Aber ich bin auch erwiesernermaßen wertekonservativ, mit wenig
> Verständnis für ein „Zerbrechen“, sofern keine Misshandlungen
> vorliegen.

Und was bitte soll das bringen, eine Beziehung aufrecht zu erhalten,
wenn man sich nicht mehr wirklich miteinander versteht? Da haben
weder die Eltern noch das Kind was von. Und als Kind einer genau
solchen Beziehung weiß ich, wovon ich rede. Ich war 8, als meine
Eltern sich trennten und hochglücklich darüber. Fortan erlebte ich
statt tägliche Mißstimmung einen mit seiner neuen Partnerin
glücklichen Vater und eine mit ihrem neuen Partner glückliche Mutter,
was zwangsläufig auch auf mich abfärbte.
Aus der Zeit der Vernunftehen, bei denen nach außen hin gequält
gelächelt, nach innen hin geheult wurde, sind wir zum Glück raus.
Wenn ich an die Erzählungen meiner Oma denke, die nach dem Kriegstod
meines Opas aus Vernunft, damit ihr kleiner Junge nicht als
vaterloses Kind da steht, wieder heiratete, einen anfänglich netten
Mann, mit dem es jedoch schon bald nicht mehr funktionierte, wie sie
öfters, wenn er arbeiten oder sonstwie weg war, stundenlang heulte,
sich aber aufgrund des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwangs
nicht von ihm trennen konnte und letztlich bis zu seinem Tod ein
nicht sonderlich glückliches Leben mit ihm führte (was übrigens auch
massiv negativen Einfluß auf die Charakterbildung meines Vaters
hatte)... nein danke, auch wenns jetzt unfreundlich wird, aber mit
solchem dogmatischen Wertkonservativismus kann man sich höchstens den
Allerwertesten abwischen, sonst aber nichts sinnvolles anfangen.
Allerdings will ich damit auch nicht sagen, daß man sich leichtfertig
trennen sollte, aber besser trennen als eine nicht glückliche
Beziehung führen, unter der zwangsläufig auch die Kinder leiden.
Vielmehr sollte man seine Vernunft einsetzen, um sich nicht mit
Rosenkrieg, sondern friedlich und möglichst sogar freundschaftlich zu
trennen.
Von einem diesbezüglichen Musterbeispiel las ich vor etlichen Jahren:
Als Paar funktionierten sie nicht mehr, jedoch als wirklich gute
Freunde, erklärten das ihren Kindern, ließen sich scheiden, fanden
bald neue Partner, die sich auch gut miteinander verstanden, beide
neuen Paare verband schnell eine enge Freundschaft - und kauften sich
gemeinsam ein 2-Familien-Haus, in dem fortan die Türen offen waren,
die Kinder frei hin und her konnten, wie sie wollten. Zum Zeitpunkt
des Berichtes funktionierte dies seit IIRC ca. 8 Jahren prächtig. 

Setsuna schrieb am 26. Dezember 2012 16:51
> Das entspricht auch meinem Verständnis, idealerweise sollte eine
> Beziehung so stabil sein und das Kind bzw. die Kinder versorgt werden
> können. Aber da draußen gibt es so viele wo es nicht klappt und das
> erst nach dem Kind merken. Die Ursachen dafür sind vielfältig, im
> Endeffekt liegt ein Teil der Schuld auf der Staatsseite (Bildung als
> Beispiel, wer gebildet ist ist weniger anfällig), oder eben auf der
> Seite der versagenden Eltern welche falsche Vorstellungen haben oder
> eben zu dämlich sind.

Ausgerechnet die bildungsferneren Schichten vermehren sich am
frühesten und intensivsten. Sex funktioniert auch ohne Aufklärung,
Verhütung jedoch nicht. 

In etwas besser, aber immer noch niedrig gebildeten Schichten wird
oftmals versucht, eine nicht mehr funktionierende Beziehung mit einem
Kind zu retten - was natürlich regelmäßig nicht funktioniert.

Frauen mit geringem Selbstwertgefühl kommen gerne auf die Idee, den
Partner, von dem sie ständig befürchten, er könne weglaufen, mit
einem Kind an sich zu binden (wovon sie natürlich nichts sagen,
sondern einfach heimlich aufhören zu verhüten). Mal davon abgesehen,
daß ich mich mit so minderwertigkeitskomplexbeladenen Frauen von
vornherein nicht einlasse, könnte _mich_ damit keine an sich binden.
Im Gegenteil, im Interesse des Kindes würde ich einen pittbull-artig
bissigen Anwalt drauf ansetzen, daß das Kind bei mir lebt.

Durch den männerverachtenden Radikalfeminismus a la "wir Frauen sind
ohne Männer glücklicher" ist es außerdem momentan in Mode, daß Frau
sich einen Mann anlacht mit dem alleinigen Ziel, sich von ihm
schwängern zu lassen; diesen nach erfolgreicher Schwängerung eiskalt
in den Wind schießt, jeden Kontakt einstellt, fortan nur noch über
ihre Anwältin mit ihm korrespondiert zwecks Vaterschafts- und
Unterhaltsklage und ihm gleichzeitig mit diffamierenden (wenngleich
unbewiesenen) Behauptungen jedes Sorge- und möglichst auch
Umgangsrecht absprechen läßt. Alltag an deutschen Familiengerichten.

Und manchmal soll es auch einfach so sein, daß gleich zu Beginn einer
Beziehung Nachwuchs entsteht, sich aber nach Abklingen des intialen
Hormonrauschs herausstellt, daß es eben doch nicht so richtig paßt.

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