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mehr als 1000 Beiträge seit 21.01.2015

Re: Sexualstrafrecht und Faschismus ....

Storchbraterei Ploing schrieb am 06.07.2016 16:59:

... passen leider oft zusammen wie Topf und Deckel.

Wer wirklich faschistische Macht ausüben will, muss tief in die privatesten und intimsten Lebensbereiche seiner "Untertanen" vordringen.

Gerade mit Einschränkung der sexuellen Freizügigkeit und Selbstbestimmung operieren die meisten faschistischen Regimes.

Interessant ist ja, dass z.B. bei anderen Themen durchaus akzeptiert wurde, dass sich Menschen umentscheiden, z.B. beim Thema Schwangerschaftsabbruch. Da hieß es, dass halt auch Frauen sich oftmals aus Unwissenheit entscheiden usw, und deshalb ja doch noch eine längere Zeit haben sollten um sich umzuentscheiden, dies sogar ohne dass der Partner dabei wirklich ein Vetorecht hat.

Auch in anderen Bereichen wie Vertragsrecht wird das Umentscheiden als völlig normale Handlung akzeptiert, auch z.B. im Bereich der eigenen Rechte des Verbrauchers - wenn der Verkäufer sagt "nein, es gibt nur 5% Rabatt", wird keiner sagen "nein heißt nein" und es dem Käufer bzw. potentiellen Käufer übelnehmen, wenn er noch um 1% mehr feilscht. Die Veränderung einer einmal genannten Meinung ist Teil des ganz normalen Lebens und, sofern nicht mit Drohung, Zwang, Ausnutzung der schutzlosen Lage... verbunden (was ja gerade im Bereich des Sexuellen extra noch in den Paragraphen angeführt wird), auch völlig akzeptabel.

Schatz - gehen wir ins Kino?
Nein, keine Lust
wirklich nicht, ich würd schon gerne...
Na, okay, warum eigentlich nicht?

Wollen wir ein wenig schmusen?
Ich bin zu müde / will Fußball schauen / will den Kitschfilm sehen / will chillen...
*schmieg an*
schmuuuuus

mal ehrlich, in wie vielen Beziehungen wird jegliches "nein" sofort akzeptiert und nicht auch gehandelt, gefeilscht, überredet usw, aber eben ohne Zwang usw. usf.
In wie vielen Beziehungen ändert jemand eben auch seine Meinung, auch in sexueller Hinsicht, ist vielleicht müde, genervt, gestresst...hat dann aber doch Sex z.T. weil er
- sich sagt "ach, warum eigentlich nicht?"
- sich sagt "na ja, dann ist der andere ruhig"
- sich sagt "hey, ich hab ja auch was davon..."
wie soll nun der Partner, sofern er nicht das "nein" sofort akzeptiert und sagt "dann nicht" merken, dass sein sanftes Überreden oder Kuscheln usw. (wie gesagt: kein Zwang, keine Drohung usw.) zwar zum Sex führt, aber der Wille des anderen gegensätzlich ist (erkennbarer Wille?)

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