1FC schrieb am 20.02.23 18:13:
Erschreckend viele hier quatschen einfach drauf los… ohne jedoch Fakten zu kennen.
Von daher zur Erinnerung einfach noch mal ein paar Fakten, hier über Kosten und Besitzverhältnisse der Pipelines:Nord Stream 1
Eigentümer und Betreiber der Nord Stream 1 Pipelines ist die Nord Stream AG mit Sitz in der Schweiz (Commercial register Canton Zug registration number: CH-170.3.028.909-1.).
Dabei handelt es sich um ein internationales Konsortium fünf großer Energieunternehmen. Diese 5 Anteilseigner sind (zumindest bis zum Sabotageakt!):
- Gazprom international projects LLC (51%)
- Wintershall Dea (15,5%)
- E.ON (15,5%)
- N.V. Nederlandse Gasunie (9%)
- ENGIE (9%)Finanziert wurde das ganze Projekt zum Teil von den oben genannten (30%) zusätzlich aber auch von Banken und anderen Kreditgebern (70%):
Etwa 30 Prozent der Projektkosten wurden durch Eigenkapitalbeteiligungen der Nord Stream Anteilseigener, proportional zu deren Anteilen im Konsortium, finanziert. Die verbleibenden 70 Prozent wurden durch Kredite von Banken und Exportkreditagenturen gedeckt.
Die Pipelines wurden also weder von irgendeinem Staat bezahlt noch gehören sie einem Staat, sondern wir reden hier über private Firmen aus verschiedenen Ländern (Russland, Deutschland, Frankreich, Niederlande). Daß Gazprom als Mehrheitseigner zwar im Grunde ein Staatskonzern ist ändert nichts an der Tatsache daß die andere Hälfte der NS1 Pipeline nun mal anderen, privaten Unternehmen gehört.
Wenn also behauptet wird Russland hätte seine eigene Pipeline zerstört trifft das auf NS1 nicht zu. FAKT!Ende August wurde der Gastransport durch die NS1 Pipeline seitens Gazprom einseitig eingestellt. Entgegen Aussagen des Betreibers Nord Stream AG und deren für die Wartung beauftragte Firma Siemens Energy.
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Nord Stream 2
2015 wurde die Projektgesellschaft New European Pipeline AG gegründet um die Finanzierung zu sichern.
Für die Finanzierung des Pipeline-Projekts wurden die folgenden Firmen als Darlehensgeber gefunden:
- Wintershall Dea (Deutschland)
- Engie (Frankreich)
- OMV (Österreich)
- Shell plc (Grossbritannien/Niederlande)
-Uniper (Finnland)Für den Bau und den (etwaigen) Betrieb wurde die Nord Stream 2 AG gegründet, mit Sitz in der Schweiz (CHE-444.239.548).
100% Anteilseigner ist Gazprom, Geschäftsführer ist der deutsche Matthias Warnig (Alter Kumpel von Putin noch aus Dresdner StaSi Zeit.)Da die Schweiz bekanntlich auch ein öffentlich einsehbares Handelsregister hat, kann jeder auch einfach mal selbst nachschauen wie so der Stand ist (siehe shab punkt ch)
SHAB Nr. 225 vom 18.11.2022, Publ. 1005607745). Mit Entscheid vom 27.12.2022 hat der Einzelrichter am Kantonsgericht die definitive Nachlassstundung bis 10.07.2023 bewilligt. [bisher: Mit Entscheid vom 07.09.2022 hat der Einzelrichter am Kantonsgericht eine provisorische Nachlassstundung letztmals bis 10.01.2023 verlängert. Mit Ablauf dieses Termins fällt die provisorische Stundung automatisch dahin.]
D.h.: Finanziert wurde der Bau der NS2 Pipelines durch ein Konsortium internationaler Firmen. Russland hat also keinen Cent dafür bezahlt.
Zudem ist die Pipeline zwar fertiggestellt, ging aber nie in Betrieb.
Aktuell ist die Nord Stream 2 AG ist im Grunde seit Mai 2022 insolvent.
ja
nächster Fakt
nicht nur Gas, eigentlich beinahe alles ist teurer geworden, beinahe weltweit.
und die, die am wenigsten hatten, haben jetzt noch weniger.
und von denen die vorher schon viel hatten sind einige noch reicher geworden (aber die haben bestimmt 'überhaupnix' damit zu tun!)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.02.2023 18:33).