Ich beziehe mich hier auf einen sehr schönen Beitrag eines anderen threads, mache aufgrund der Länge aber einen eigenen auf.
-= Sorry, sehr lang, dafür bemüht mit Belegen =-
Zitat marenghi (aus dem parallelthread)
Wie Hersch aber argumentiert kommt mir auch recht dünn vor.
Leider ja. Viele hier kritisieren zwar, daß er lediglich auf eine anonyme Quelle verweist. Das kann ich jedoch nicht nachvollziehen, denn es ist ja wohl klar und richtig daß er diese nicht namentlich nennt. Wenn diese eine Quelle ein direkt Beteiligter ist, dann reicht das vollkommen. Nur leider bleibt er in seinen Ausführungen tatsächlich etwas dünn. Dabei könnte er ja mehr Details nennen auch ohne daß Rückschlüsse auf seine Quelle möglich wären.
Beispiel:
The Norwegian navy was quick to find the right spot, in the shallow waters of the Baltic sea a few miles off Denmark’s Bornholm Island.
That would be well within the range of the divers, who, operating from a Norwegian Alta class mine hunter, would dive with a mixture of oxygen, nitrogen and helium streaming from their tanks, and plant shaped C4 charges on the four pipelines with concrete protective covers.
Die Norweger haben also letzten Endes für die CIA im Vorfeld den „optimalen“ Platz für die Bömbchen ausgekundschaftet.
Es waren demnach also nicht „nur“ ein Joe Biden, CIA-Leute und einer von der Navy oder so involviert. Die Norweger (Geheimdienst, Militär…) sitzen laut Herrn Herrsch - Achtung Wortspiel - mit im Boot. Diejenigen die laut „Pfui USA“ rufen müssen also auch laut „was soll das Norwegen“ rufen.
Ort und Täter standen also fest. Allerdings ist ihnen wohl aufgefallen daß der ausgesuchte Ort vor der Haustür und im Gewässer von Dänemark und Schweden liegt. Die würden das sicher mitbekommen, also mussten die auch informiert werden. Allerdings nur lapidar, daß die da in der Gegend ne Tauchübung planen. Daß die mit n paar Kilo Sprengstoff im Gepäck anreisen brauchen Schweden und Dänemark ja nicht auch noch zu wissen.
Fassen wir zusammen: Ausführende Täter sind also Amis und Norweger. Dänemark und Schweden wurden informiert, daß die bei denen demnächst n bißchen an der Pipeline Schnorcheln wollen. Ob die Dänen und Schweden keine weiteren Fragen gestellt haben, verrät Herr Hersch nicht.
“What they were told and what they knew were purposely different,” the source told me.
Ich persönlich finde es etwas schräg höheren Stellen („senior officials“) zu „verraten“ daß man dort eine Übung plant aber die es dann selbst merken lassen wenn die Sprengladung hochgeht. Denn dann könnten die ja schlecht zugeben daß die über eine solche „Übung“ informiert wurden und würden entsprechende Berichte zurückhalten. Spätestens nach der Sprengung sind es auch (unfreiwillige) Mitwisser.
Das klingt ja bis hierhin noch nahezu genial (wie es Herr Hersch ja auch anmerkte). Zu genial? Wir werden sehen…
Fehlt nur noch das „Wann“.
The Norwegians also had a solution to the crucial question of when the operation should take place. Every June, for the past 21 years, the American Sixth Fleet, whose flagship is based in Gaeta, Italy, south of Rome, has sponsored a major NATO exercise in the Baltic Sea involving scores of allied ships throughout the region.
Durchgeführt werden sollte das also beim jährlichen Nato-Manöver, dem „BALTOPS 2022“.
Und jetzt wird es langsam dünner.
Die Quelle behauptet daß die USA („The Americans“) die Veranstalter extra überzeugt hätten noch zusätzliche Übungen durchzuführen um die Anbringung der Sprengladung einfach tarnen zu können. Als „Beweis“ ist ein link zur Seite der Navy angegeben.
Experimentation was conducted off the coast of Bornholm, Denmark, with participants from Naval Information Warfare Center (NIWC) Pacific, Naval Undersea Warfare Center (NUWC) Newport, and Mine Warfare Readiness and Effectiveness Measuring (MIREM) -- all under the direction of U.S. Sixth Fleet Task Force 68.
D.h. Wer, wo und wann stehen fest. Fehlt das „Wie“. Dazu schreibt die Quelle, daß ursprünglich 2 Tage geplant waren bis zur Sprengung, Washington aber einen längeren Zeitraum wünschte aus Angst man könnte in Verdacht geraten (LOL). Die Quelle gibt an, daß die „Panama City Boys“ die Sprengung dann letzten Endes angebracht hatten. Also Tauchervdie im „Naval Diving and Salvage Training Center“ in Panama City, Florida ausgebildet wurden.
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Wir halten noch mal fest:
1. Geplant und durchgeführt soll das Ganze von den USA und Norwegen sein.
2. Hohe Offizielle aus Schweden und Dänemark wurden gelinkt und so zu unfreiwilligen Mitwissern gemacht. Davon versprach man sich offensichtlich ein Zurückhalten von Berichten bei der Untersuchung des Falls in deren Gewässern.
3. Als Zeitpunkt wurde sich die Nato-Übung Baltops 2022 im Juni ausgesucht.
4. Im Vorfeld wurde dafür gesorgt, eine gesonderte Übung zum Thema Kampfmittel, Minen und Co. zu planen.
5. Platziert werden sollte die Sprengladung von US-amerikanischen Tauchern, die auf einem Norwegischen Boot zur Stelle gebracht werden sollten. Das Boot soll laut Quelle vom Typ Alta class mine hunter sein.
7. Das Flugzeug das die Sonoboje die die Sprengladungen hochgehen liess, abgeworfen haben soll war ein Norwegian Navy P8 surveillance plane.
Zu 1.: Das klingt vielleicht für den Hersch als US-Amerikaner plausibel weil Norwegen ja tatsächlich ne Basis bei sich hat und da eng mit den Amis kooperiert. Aus europäischer Sicht jedoch nicht unbedingt.
Als Gründe für den Plan werden zum Einen für die Amis Bidens Rede Richtung Olaf Scholz seinerzeit angeführt und zum Anderen für die Norweger ihren vermeintlichen Hass auf Russland („They hated the Russians“) und weil sie ohne Nord Stream mehr von ihrem eigenen Gas verkaufen würden. Zu Biden lässt sich sagen, daß er nur das fortgeführt hat was Trump (ABER AUCH Polen, Ukraine, die baltischen Nationen etc. …) vorher schon forderten, nämlich kein Gas durch Nord Stream Als dann Joe Biden Präsident war und (ausgerechnet) Olaf Scholz Bundeskanzler wurde, war wohl das Fass erreicht. Scholz hatte, als er noch Finanzminister war, ja sogar versucht die Amis zu bestechen um NS2 durchzuboxen*. Mit NS1 hatten die Amis ja übrigens ihren Frieden gemacht, da waren/sind schließlich private Firmen beteiligt. Den USA und den anderen ging es in erster Linie immer um NS2. Die zu sprengen war allerdings unnötig und das Risiko viel zu hoch.
Und bei aller Liebe, aber Norwegens angebliche Motivation mitzumachen ist für mich jedenfalls nicht überzeugend.
Zu 2. Auch hier: Für US-Amerikaner vielleicht plausibel. Aber ob sich Schweden und Dänemark wirklich auf solch einen Kuhhandel einlassen würden? Sämtliche Beziehung zu Europa aufs Spiel setzen? Zudem wissen die ja, daß Deutschland sofort auf der Matte stehen würde. Die Pipeline endet schließlich bei uns. Selbst wenn die USA mit Schwedens Nato-Beitrag gespielt hat wäre ein etwaiges Veto nach außen nicht vermittelbar. Story klingt zwar gut, für mich zu gut.
Zu 3. Daß die sich ausgerechnet solch eine große Bühne ausgesucht haben ist für mich der größte Punkt der mich zweifeln lässt. Selbst wenn die ihre Übung da reingefummelt haben, wie es Herschs Quelle behauptet, bleibt so ne Nummer nicht unbemerkt. Spätestens im September wissen dann alle Kameraden welches Boot denn dort war. Zur Erinnerung:
„Vierzehn NATO-Bündnispartner, zwei NATO-Partnerstaaten, über 45 Schiffe, mehr als 75 Flugzeuge sowie rund 7.000 Soldatinnen und Soldaten“.
Zudem waren da viel mehr beteiligt als die Quelle dies sagt:
Experimentation was conducted off the coast of Bornholm, Denmark, with participants from Naval Information Warfare Center (NIWC) Pacific, Naval Undersea Warfare Center (NUWC) Newport, and Mine Warfare Readiness and Effectiveness Measuring (MIREM)
Oder siehe auch hier:
In Ravlunda, other MCM TG personnel coordinated multinational ships at sea to facilitate small boat and diving operations. To assist in searching for mines, service members employed the use of autonomous underwater vehicles (AUV) that travel underwater with a pre-programmed course.
[…]
The use of these modern systems from different countries is the future for mine countermeasures,” said Royal Netherlands Navy Commander Peter Baars, chief of staff of the MCM TG during BALTOPS 22. “The cooperation of all the different countries working together is what makes the team so successful during BALTOPS 22.
Fun Fact: Schweden war als Nato-Anwärter Gastgeber verschiedener Trainingseinheiten. Der Plan (s.o.) Schweden zu benutzen um hinterher Spuren zu vertuschen ist nicht wirklich durchdacht.
Daß auch Finnland und Deutschland vor Ort mit im Team eingeteilt war sei nur am Rande erwähnt. „Die Deutsche Marine war bei BALTOPS 22 vertreten mit … Hinzu kamen die Korvette „Braunschweig“, die Minenjagdbooten „Fulda“ und „Homburg“ der Einsatzflottille 1“
Kurzum:
„An dem diesjährigen Großmanöver beteiligten sich folgende Nationen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Norwegen, Polen, Schweden, die Türkei und die USA.“
7.000 Soldaten, alle aus Eliteeinheiten, vor Ort durchmischt. Wow! Was für ein Publikum für so ne Nummer. Jeder von denen weiss doch welches Boot dort „geübt“ hätte….
Zu 4. Danit ist nur bewiesen daß die Quelle die Agenda lesen kann. Denn siehe oben, exklusiv war das nicht: „Scientists from five nations brought the latest advancements in Unmanned Underwater Vehicle (UUV) mine hunting technology to the Baltic Sea“
Zu 5. Da kenne ich mich nicht mit aus. Ich konnte jedoch in Erfahrung bringen, daß Boote der Alta Klasse als Minensucher ausgerüstet sind. Auf den unten als Quellen angegebenen Seiten konnte ich nur „The Royal Norwegian Navy Skjold-Class Corvette HNoMS Glimt (P964)“ als teilnehmendes Norweger Boot finden. Allerdings dürfte das ja das kleinste Problem sein herauszufinden:
https://www.marinevesseltraffic.com/vessels/Alta-(M350)/CURRENT-POSITION/1/258001000
Zu 6. siehe Punkt 5
Persönliches Fazit:
Das klingt im Groben erst mal alles schlüssig was Herr Hersch da schreibt. In meinen Augen fast schon zu gescripted. Wenn man ins Detail geht fallen Schwächen auf. Bzw. fehlen tiefergehende Infos.
Ich hätte es z.B. einfacher gefunden mich als Wartungsfirma (Siemens Energy) zu tarnen und „Wartungsarbeiten“ durchführen zu wollen. Die Marine stellt freundlicherweise Taucher zur Verfügung und die Navy begleitet zum Schutz. Wer das Szenario in Herrn Herschs „Enthüllung“ hinbekommt, sollte so was erst Recht hinbekommen.
Neben der James Bond / Impossible Mission mäßigen Ausführung kommt noch der fehlende Grund hinzu. Für mich persönlich wenig überzeugend. NS1 wurde von Putin gekillt, NS2 von „uns“ im Grunde. Beide befinden sich in der Abwicklung…
In diesem Sinne, Baxter
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https://merivoimat.fi/en/-/finnish-troops-and-vessels-in-exercise-baltops-22-in-sweden-and-the-baltic-sea
https://sfn.nato.int/newsroom/news-archive/2022/baltops-22-a-perfect-opportunity-for-research-and-testing-new-technology
https://www.netc.navy.mil/NDSTC/
* https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutsche-umwelthilfe-veroeffentlicht-geheim-gehaltenes-regierungsdokument-und-verlangt-aufklaerung-be/
https://www.c6f.navy.mil/Press-Room/News/Article/3066751/baltops-22-the-premier-baltic-sea-maritime-exercise-concludes-in-kiel/
https://www.navy.mil/Press-Office/News-Stories/Article/3063513/lasting-mine-countermeasures-partnerships-built-during-baltops-22/
https://www.kriegsschiffe.net/landingpage/main/minenkampffahrzeuge/ms-alta-klasse/