Tja, im Osten zählen Unterordnung, und das Stützen der Vorgesetzten in Familie, Firma und Politik. Mit Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit können die nur wenig anfangen. Während bei uns in einem optimalen Team die Hierachiestufen verschwinden und jeder sein Maximum gibt, um dem Team zum Sieg zu verhelfen, gilt es dort als unschicklich Vorschläge zu machen, die den Vorgesetzten blamieren könnten.
D.h. das östliche System hat gegenüber einem optimalen Team immer einen erheblichen Nachteil.
Allerdings funktioniert unser System auch nur dann gut, wenn mit Respekt, Streitkultur und Selbsterkenntnis gearbeitet wird. D.h. wenn bei uns zuviele Baerböcke, Ricarda Langs oder Kevin Kühnerts herumturnen, sind wir schlechter, als die Chinesen.
Im 19. Jahrhundert hat China die industrielle Revolution in Europa nicht ernstgenommen. Das ehemalige stolze Kaiserreich blieb zurück und wurde für die europäischen Kolonisatoren eine leichte Beute.
Das Problem war weniger die Industrielle Revolution, als das chinesische Mindsetting.
Man hielt sich damals schlicht und ergreifend für den Mittelpunkt der Welt und hatte die ganzen anderen Hanseln einfach nicht ernstgenommen. Man war besoffen von der eigenen Kultur und nahm insbesondere die Aufklärung und das westliche Mindsetting nicht ernst.
So dekadent, wie wir heute sind. Da kann sich auch kaum jemand vorstellen, dass die anderen Völkern nicht nach unser Kultur ticken. Aber selbst schon in Russland scheitert unser westliches Gesellschaftsmodell.
Seit Mao befindet sich das Land wieder auf Aufholjagd.
Nein, unter Mao (z.B. einem maoistischen Nachfolger) wäre das Klischee vom radfahrenden Chinesen, der von einer Handvoll Reis am Tag lebt, erhalten geblieben.
Es war der große Deng Xiaoping, der den ganzen ideologischen Ballast in den Gully warf und auf Turbo-Kapitalismus umschaltete. Das passt auch eher zur chinesischen Mentalität.